Gestandene Intensivpflegekräfte stehen etwas aufgeregt im Hörsaal: Sie sind jetzt Erstsemester des neuen, berufsbegleitenden Studienganges Intensivpflege an der Unimedizin Rostock. Das Regelstudium umfasst acht Semester und startete am 20. Oktober mit dem obligatorischen Einführungstag. Nicht nur für die Studenten ist vieles neu, auch die Organisatoren des Studiengangs und die Lehrkräfte betreten Neuland.
Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Unimedizin Rostock, betont, wie wichtig dieser Studiengang ist: „Die Akademisierung der Pflege ist ein großes Zukunftsthema, um dem Wandel im Gesundheitssystem Rechnung zu tragen. Gerade in der Intensivpflege wird die Versorgung der Patienten immer komplexer. Uns ist es wichtig, dass die Absolventen des Studiengangs auch weiterhin am Patientenbett tätig sind. Denn dort werden sie mit ihren fachlichen und wissenschaftlichen Kompetenzen gebraucht.“ Wer den Studiengang wählt, kann während des Studiums die Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivpflege absolvieren und nach acht Semestern den akademischen Titel eines Bachelor of Science erwerben.
Gestartet ist der neue Studiengang mit 12 Studenten, fünf davon arbeiten an der Unimedizin Rostock, die anderen kommen aus ganz Deutschland. Die Vorlesungen werden jeden Monat in Blockwochen absolviert, ein anspruchsvolles Programm für berufstätige Intensivpflegekräfte. Diese können auch ohne Abitur studieren, wenn sie eine Zugangsprüfung erfolgreich absolvieren.
Pflegevorstand Annett Laban freut sich, dass sich fünf Pflegekräfte der Unimedizin im Studiengang Intensivpflege immatrikuliert haben. „Die Absolventen werden einen weiten Blickwinkel auf die intensivmedizinische Pflege haben und damit auch das notwendige Handwerkszeug für konzeptionelle Arbeit und Veränderungen mitbringen. Sie können analytisch arbeiten und wissenschaftsbasierte Pflegeprozesse gestalten und umsetzen. Davon werden auch unsere Patienten profitieren.“
Intensivpflege ist neben Humanmedizin, Zahnmedizin, Medizinischer Biotechnologie und Hebammenwissenschaft der fünfte Studiengang der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock. Zwei weitere Studiengänge werden gemeinsam mit der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik und der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Universität Rostock zu den Themen „Biomedizinische Technik“ und „Medizinische Informationstechnologie“ angeboten. Insgesamt studieren an der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock ca. 2.400 Studierende.
