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Internationale Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler

15. January 2020
Auszeichnung

Programmkoordinator Andrew Amundson (l.) zeichnet Märuan Kebbach aus

Für Erforschung der Funktion von Knieprothesen geehrt

Rostock/Kröpeliner-Tor-Vorstadt – Der Rostocker Nachwuchsforscher Märuan Kebbach vom Forschungslabor (FORBIOMIT) an der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Rostock hat die ISTA Young Investigator Auszeichnung verliehen bekommen. Der Preis ist mit 500 US-Dollar dotiert. Die Auszeichnung erhielt er bei der Jahrestagung der „International Society for Technology in Arthroplasty - ISTA“ in Toronto, Kanada, an der über 600 Wissenschaftler teilnahmen. „Ich freue mich sehr über die internationale Auszeichnung für die Arbeiten von Herrn Kebbach“, so Prof. Dr.  Rainer Bader, Leiter des FORBIOMIT.

Märuan Kebbach beschäftigt sich mit der computergestützten Analyse des künstlichen Kniegelenks. Sein Ziel ist die Etablierung einer nicht-invasiven Analysemöglichkeit, um herauszufinden, welche Faktoren auf die Dynamik des künstlichen Kniegelenks Einfluss haben.

Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin betont, dass diese Auszeichnung den Wissenschaftler selbst aber auch den Fortschritt der Digitalisierung im Rostocker Forschungsschwerpunkt „Biomedizinische Technik“ würdigt.

Die auf der Konferenz präsentierte Arbeit beschäftigt sich damit, inwiefern kreuzbanderhaltende Knieprothesen aufgrund unterschiedlicher Fehlstellungen während der Kniebeuge beeinträchtigt sind. Zur Zeit werden deutschlandweit etwa 190.000 künstliche Kniegelenke pro Jahr implantiert. Kebbach konnte zeigen, welchen Einfluss unterschiedliche intraoperative Positionierungen der Implantate auf die Gelenkdynamik haben. „Durch die gewonnenen Computermodelle können wir neue künstliche Kniegelenke virtuell implantieren und auf ihre Funktion prüfen“, sagt Kebbach. 

Dafür wurde ein Modell des unteren Bewegungsapparates erstellt, bei dem der Einsatz einer Prothese im Körper simuliert werden kann. So können die Rostocker Forscher wertvolle Erkenntnisse für das Design neuer Knieprothesen gewinnen.

Die ISTA wurde 1998 gegründet und bringt technologische Entwicklungen und klinische Praxis im Bereich des künstlichen Gelenkersatzes zusammen, um die Forschung auf dem Gebiet voranzubringen.