Aktuelles

Justizministerin Kuder besichtigt Rostocker Rechtsmedizin: Institutsdirektor für mehr Drogenanalysen und Obduktionen

27. July 2009

Am 27. Juli 2009 besuchte die Justizministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Uta-Maria Kuder, das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Rostock.

Der Besuch war eine Station auf ihrer aktuellen „Sommertour“ durch das Bundesland. Sie sprach mit Professor Dr. Andreas Büttner, der das Institut seit März 2009 leitet.

 

Das Institut für Rechtsmedizin beschäftigt rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Dienstleistungsaufgaben gehören gerichtsärztliche Untersuchungen Verstorbener sowie die Begutachtung Lebender nach Gewaltdelikten, Gutachten für Staatsanwaltschaften und Gerichte sowie Blutalkohol-Untersuchungen. Außerdem werden Analysen in der forensischen Toxikologie erstellt, Vaterschafts- und DNA-Tests durchgeführt. Das Institut für Rechtsmedizin hat weiterhin die Aufgabe, künftige Mediziner auf diesem Gebiet auszubilden. Außerdem bieten sie Fortbildungsveranstaltungen in der Polizeischule Güstrow sowie für den Kinderschutzbund z.B. für Sozialarbeiter und Hebammen an. 

 

Professor Dr. Büttner regte eine intensivere Ausbildung der Ärzte in der Rechtsmedizin an: „Noch immer bleiben viele unnatürliche Todesfälle aufgrund fehlerhafter Leichenschau unentdeckt.“ Er empfahl daher, mehr Obduktionen durchzuführen. Professor Dr. Büttner setzt sich auch für die Einrichtung einer Opferschutzambulanz am Universitätsklinikum Rostock als zentrale Anlaufstelle für Opfer von Gewalttaten ein.

 

Einen starken Handlungsbedarf sieht Professor Dr. Büttner bei Drogenanalysen: „Es sind vermehrt Autofahrer unter Drogeneinfluss unterwegs. Wir haben es bei unseren Analysen vor allem mit Aufputschmitteln wie Amphetaminen oder Kokain, regelmäßig auch mit Cannabis zu tun.“ Zu erkennen ist der Missbrauch meist nur durch entsprechend geschulte Polizeibeamte und nachzuweisen nur anhand von Blutproben, die am Institut für Rechtsmedizin untersucht werden müssen. Professor Dr. Büttner hat außerdem den Forschungsschwerpunkt zum Thema Veränderungen des Gehirns durch den Konsum illegaler Drogen.

 

Jedes Jahr werden am Institut für Rechtsmedizin mit der Außenstelle Schwerin rund 250 Obduktionen durchgeführt. Dazu kommen rund 4.500 Alkoholanalysen, 500 Betäubungsmittel-Analysen, 60 forensische DNA-Spurenuntersuchungen, 200 Gerichtstermine und etwa 250 Gutachten sowie 4.000 Leichenschauen vor Feuerbestattungen in Rostock und Schwerin.