Rostock/Hansaviertel – „Er ist äußerst höflich und manchmal sogar etwas schüchtern“, so beschreibt Benjamin Kletetschka den sprechenden automatischen Warentransport (AWT) für die Vorschüler der Rostocker Kita am Schwanenteich. Die 14 Kinder haben an einem Projekttag das Zentrallager der Unimedizin Rostock unter die Lupe genommen und dabei einiges zu staunen gehabt. Besonders die vollautomatischen Wagen, die im Untergeschoss Medizinprodukte, Labordiagnostik und Wirtschaftsbedarf von A nach B transportieren, um die Kliniken zu versorgen, haben es den Kindern angetan. „Tschüss, bis bald und mach’s gut“, rufen sie einem AWT-Wagen hinterher, als der sich aus der Parkposition verabschiedet, um seinen nächsten Auftrag auszuführen. Er fährt unter einen großen Universalcontainer, hebt ihn an und bahnt sich den Weg durch die Gänge im Untergeschoss. Wenn jemand im Weg steht, bittet eine integrierte Stimme höflich um Rücksichtnahme und wartet, bis der Weg wieder frei ist.
Kletetschka absolviert an der Unimedizin eine Ausbildung zum pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten. Er ist außerdem der Vater des kleinen Loke und hat sich bereit erklärt, die Jungen und Mädchen durch die Räume zu führen. „Wir schauen uns die Arbeitsstätten der Eltern an und freuen uns, dass wir in das Lager schnuppern dürfen“, sagt die Erzieherin Micaela Blum. Viele Kinder wüssten gar nicht, was ihre Eltern beruflich machen oder können sich unter dem Beruf nichts vorstellen. „Für die Kinder war es der erste Eltern-Arbeitsausflug und der ist gleich richtig aufregend für sie“, ergänzt Blum.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Besichtigung der Rohrpostanlage. Wichtige Medikamente bringen die durchsichtigen Büchsen über ein weit verzweigtes Rohrnetz genau dorthin, wo sie dringend gebraucht werden - zu den Stationen. Diesmal schicken die Kita-Kinder allerdings Bello auf Reisen. Der kleine Loke steckt den gelben Plüschhund in den Behälter. Etwas Polsterung bekommt er oben drauf, damit er sich nicht den Kopf stößt, und los geht die wilde Fahrt durch das Rohrgeflecht. Mit einem leisen Plopp verschwindet die Büchse. Während Benjamin Kletetschka die Kinder wieder zum Ausgangspunkt bringt und die Aufgabenverteilung im Zentrallager erklärt, bemerken sie gar nicht, dass Bello an ihnen vorbei gehuscht ist und bereits auf sie wartet. Lagerleiterin Sabrina Nagel freut sich, dass die Lütten so begeistert sind: „Das war die erste Kitagruppe, die uns besucht hat und sie fanden es klasse.“