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Kleiner Junge aus Rumänien in Rostock geheilt: Ärzte des Uniklinikums behandelten Herzfehler mit „Klappensprengung“

26. January 2009

Ein kleiner Junge aus Rumänien ist in Rostock erfolgreich am Herzen behandelt worden.

Der einjährige Tobias kam mit seiner Mutter aus Timisoara an die Ostsee, weil die Funktion seines Herzens durch eine Verengung der Lungenschlagader stark beeinträchtigt war. 

 

„Wir haben eine so genannte ‚Klappensprengung’ durchgeführt“, erklärt Professor Matthias Peuster, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Rostock (AöR). Bei dem Eingriff wurde ein kleiner Ballon in das verengte Gefäß eingeführt und aufgeblasen. Dadurch wurde die Lungenschlagader erweitert, so dass das durch die Verengung überlastete Herz nun normal arbeiten kann. „In Rumänien ist eine solche Behandlung derzeit nicht möglich“, so Professor Peuster. Tobias’ Mutter Angela Silaghi ist glücklich. „Die Ärzte in Rumänien sagten mir, dass Tobias mit etwa zwei Jahren am offenen Herzen operiert werden muss. Ich bin sehr froh, dass diese große Operation jetzt vermieden werden kann“, so die junge Frau, die Mutter von zwei weiteren Kindern ist.

 

„Weil es in Rumänien nicht möglich ist, derartige Behandlungen durchzuführen, haben wir ein länderübergreifendes Programm gestartet“, erläutert Professor Peuster. Seit 2007 kommen Kinder aus Rumänien nach Rostock, um am Herzen behandelt zu werden. Bislang waren vier kleine Patienten zu Gast in der Hansestadt. Die Kosten des Programms wurden bisher aus Spendengeldern finanziert. Tobias ist der erste Patient, dessen Behandlung in Rostock direkt von der rumänischen Regierung getragen wird.