Rostock/Hansaviertel – Als erste Uniklinik in Norddeutschland geht die Universitätsmedizin Rostock mit einer eigenen App an den Start. Die Anwendung, die man über ein Tablet oder Smartphone unter dem Suchbegriff „Unimedizin Rostock“ kostenlos herunterladen kann, gibt nicht nur Patienten nützliche Handreichungen, sondern unterstützt auch Angehörige und Studenten, etwa bei der Orientierung auf dem Campus. „Mit einem eingebauten Navigationssystem kann man weit mehr als 100 Ziele an unseren verschiedenen Standorten in der Stadt kinderleicht ansteuern – ob zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto. Ist man motorisiert unterwegs, dann schlägt die App auch einen passenden Parkplatz vor“, sagt der Ärztliche Vorstand der Unimedizin, Prof. Dr. Christian Schmidt. Das Programm leite den Besucher bei eingeschalteter Ortungsfunktion seines Geräts bis zum Eingang von Kliniken, Abteilungen und Stationen. Studenten wird der Weg zu den größeren Hörsälen gewiesen.
Und noch mehr Features fährt das Klinikum für Hilfesuchende auf. Im Schnellzugriff werden Symptome für Schlaganfall und Herzinfarkt aufgelistet. Wer die häufigsten Alarmzeichen an sich oder einem Mitmenschen feststellt, ist aufgefordert, sofort den Notruf zu wählen. Auch möglich dank der App: die Suche nach der nächstgelegenen Notdienstapotheke. Die anstehenden Patienten- oder Angehörigentage der Unimedizin werden stets aktualisiert; auch Neuigkeiten vom Campus gibt es tagesaktuell aufs mobile Gerät.
Gibt ein Nutzer über den Körperkompass seine Beschwerden oder eine Diagnose an, gelangt er per Klick gleich auf der Homepage der zuständigen Klinik. Über ein Bewertungsformular können entlassene Patienten anonym Schulnoten für Behandlungsqualität und Kompetenzen von Pflegern und Medizinern vergeben. Die Ergebnisse landen in Echtzeit beim Qualitätsmanagement der Klinik; dort nutzen die Mitarbeiter kritische Anmerkungen oder Vorschläge, um an entsprechender Stelle nachzufeilen.
„Als integrierter Gesundheitsdienstleister möchten wir den Nutzern in der Region einen Mehrwert bieten, über ihren Aufenthalt in unserem Haus hinaus“, sagt der Kaufmännische Vorstand der Unimedizin Harald Jeguschke. „Dazu gehört auch, für die Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns da zu sein und sie auf dem Laufenden zu halten – auch und besonders, wenn sie gerade nicht als Kranke unsere Hilfe brauchen.“ Die App sei dynamisch und werde weiter ausgebaut, neue Funktionen seien schon in Planung. Etwa Spezial-Apps für bestimmte Patientengruppen im Rahmen von „HerzEffekt MV“: Das Großprojekt in Kooperation mit der Firma Philips, der AOK Nordost und der TK soll die Versorgung herzkranker Patienten in ländlichen Gegenden durch digitale Unterstützung verbessern und ist Ende vergangenen Jahres mit einer Fördersumme von knapp 14 Millionen Euro ausgestattet worden. „Individuell zugeschnittene Apps können im Alltag ein extrem nützlicher Helfer für den Patienten sein“, sagt Schmidt. Hinweise und Wünsche der Nutzer zur Erweiterung der App selbst könnten über das Textfeld im Bewertungsformular abgegeben werden. „Jede gute Anregung ist uns willkommen“, so der Ärztliche Vorstand.