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Kooperation zwischen Unimedizin und HELIOS erfolgreich gestartet

20. January 2016

Erste herzchirurgische Eingriffe in Schwerin erfolgt

 

Neueinstellungen, Umbauten im OP, Materialbestellungen, Training bestimmter Operationsschritte – in den letzten Monaten haben Ärzte und Pflegekräfte zahlreiche Anstrengungen unternommen, um die Patienten ab Januar in den HELIOS Kliniken Schwerin herzchirurgisch versorgen zu können. Mit Erfolg: In dieser Woche finden erste herzchirurgische Eingriffe statt, morgen erhält der erste Patient ein katheter-gestütztes Herzklappenimplantat (TAVI).

Pünktlich um 8 Uhr begann der leitende Oberarzt für die Dependance der Rostocker Herzchirurgie, PD Dr. Alexander Kaminski, mit der ersten herzchirurgischen Operation in Schwerin. Ein Patient erhielt aufgrund einer Aortenklappenverengung eine neue Herzklappe. Nach der erfolgreichen Operation erholt sich der Patient nun auf der gemeinsamen herzchirurgisch-/kardiologischen Station von dem Eingriff.  „Der Eingriff ist sehr gut verlaufen, da wir uns gemeinsam intensiv auf die neuen Bedingungen hier in Schwerin vorbereitet haben“, erklärt Dr. Kaminski.  „Wir arbeiten durch den Neubeginn  mit den modernsten Instrumenten und Geräten. Damit haben wir für jeden Patienten hier eine perfekte  Grundlage für erfolgreiche Operationen geschaffen.“ Für morgen ist der erste katheter-gestützte Einsatz einer Herzklappe geplant.

„Dass wir jetzt an dieser Stelle stehen, ist eine große Teamleistung und wir können uns nur sehr positiv über die tolle Zusammenarbeit äußern“, freut sich auch Prof. Dr. Alexander Staudt, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie in den HELIOS Kliniken Schwerin. Bereits unmittelbar nachdem im November mit der Gründung des Herzzentrums Nordost die Zusammenarbeit offiziell besiegelt wurde, ging es los: Schweriner Ärzte schauten ihren Rostocker Kollegen direkt am OP-Tisch über die Schulter, das Pflegepersonal stimmte Abläufe ab, damit zur ersten Operation jeder Handgriff sitzt und nahezu täglich erfolgten Besprechungen der beteiligten Bereiche.

„Natürlich stehen wir in den kommenden Wochen vor großen Herausforderungen, um nicht nur Einzel-OPs, sondern auch Eingriffe im größeren Stil durchführen zu können“, erklärt Prof. Staudt. „Aber ich habe ein tolles Team in der Kardiologie Schwerin um mich und wir erfahren von allen Abteilungen des Hauses Unterstützung, sodass ich mir über die Etablierung der Herzchirurgie keine Sorgen mache.“ So ist in den folgenden Tagen die Implantation weiterer katheter-gestützter Herzklappen geplant. Künftig sollen diese TAVIs, aber auch herzchirurgische Operationen, regelmäßig – vorerst an bestimmten Tagen – durchgeführt werden, sodass mit der weiteren Etablierung der Herzchirurgie in Schwerin nachfolgend täglich solche Eingriffe erfolgen können – immer mit Unterstützung der erfahrenen Rostocker Kollegen in Schwerin.

Kardiologen und Herzchirurgen arbeiten so zusammen in einem gemeinsamen Herzzentrum: Während in Schwerin der Schwerpunkt auf Herzklappen-chirurgischen Eingriffen liegt, sind es in Rostock komplexe herzchirurgische Behandlungen und Herzinsuffizienz. So können die Pflegekräfte und Ärzte in der Herzmedizin über den Tellerrand schauen – sprich die Kardiologen auch im OP hospitieren und die Herzchirurgen beim Katheter-Eingriff dabei sein. 

Die Versorgung herzchirurgischer Patienten in Westmecklenburg wird sich mit dieser Kooperation deutlich verbessern. Prof. Staudt: „Es war und ist noch immer unser Ziel, die Notfallversorgung in weit entfernten Herzchirurgien des Landes zu vermeiden und dadurch die für viele so wichtige wohnortnahe Versorgung sicherzustellen."