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Krankenhaus der Zukunft: Medizinstudenten werden bestens vorbereitet

09. January 2023
Ein mittelalter Mann und eine Ärztin stehen vor einem Gebäude und halten Digital-Brillen in den Händen

Dr. Bernd Romeike und Dr. Juliane Kröplin haben das neue Wahlpflichtfach entwickelt.

Digitalisierung: Neues Lehrformat an der Medizinischen Fakultät

OP-Roboter, medizinische Anwendungen, 3D-Organe, digitale Mikroskope und der praktische Vergleich von Virtual-Reality- mit Augmented-Reality-Brillen (VR/AR-Brillen): In der Medizin schreitet der technische Fortschritt mit großen Schritten voran. Ärzte müssen sich ständig weiterbilden, um mithalten und die technischen Geräte zuverlässig bedienen zu können. Aus diesem Grund bietet die Medizinische Fakultät in Rostock seit dem Wintersemester das neue Wahlpflichtfach Digital Health an. „Das neue Angebot wird unseren angehenden Ärztinnen und Ärzten die entscheidenden Kompetenzen in der Digitalisierung der Medizin mit auf den Weg geben. So werden sie bestens auf den digitalen Betrieb in einem Krankenhaus der Zukunft vorbereitet“, sagt. Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Rostock.

„In dem Kurs werden innovative Techniken vorgestellt und direkt im Seminar angewendet. Wir wollen damit erreichen, dass unsere Studenten ihre Berührungsängste gegenüber neuen Technologien verlieren. Die Teilnehmer erhalten beispielsweise ein Baukastensystem, um damit eigene Roboter zu bauen und zu programmieren“, erklärt die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgin Dr. Dr. Juliane Kröplin. Zusammen mit dem Medizindidaktiker PD Dr. Bernd Romeike hat sie den Lehrplan entwickelt. Bei den digitalen Lehrformaten kommen beispielsweise VR-Brillen und AR-Brillen zum Einsatz, mit denen die Studenten digitale Organmodelle untersuchen, die in einer virtuellen Umgebung oder im realen Seminarraum betrachtet werden können. „Anhand solcher Formate lernen unsere Studenten direkt, die neuen Methoden anzuwenden und sich dadurch neue digitale Kompetenzen anzueignen“, erklärt der Medizindidaktiker.

Neben der medizinischen und didaktischen Expertise konnten auch Fachleute aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Rechtswissenschaft, der Philosophie und Theologie gewonnen werden, die das Thema der digitalen Transformation in den Seminaren aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Sie gehen unter anderem auf Aspekte des Datenschutzes, Bedrohungen durch Hacker, Patientensicherheit und philosophische und ethische Aspekte, wie den Umgang bei Mobbing und der Abhängigkeit von Mensch und Maschine, ein.

Das Wahlpflichtfach dürfen alle Studenten der Medizinischen Fakultät besuchen. „Wir wünschen uns für die Zukunft, dass auch Studenten anderer Fakultäten wie zum Beispiel aus der Informatik oder dem Maschinenbau unser innovatives Angebot nutzen, sodass im Unterricht auch interdisziplinäre Fragestellungen diskutiert werden können“, ergänzt Dr. Bernd Romeike.