Erinnern, würdigen und mahnen: Die Unimedizin Rostock hat am Sonnabend, 27. Januar, den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legten am Zentrum für Nervenheilkunde vor dem Mahnmal Kränze nieder. „Damit möchten wir an die Opfer von Zwangssterilisation und ‚Euthanasie’ während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern“, erklärt Dr. Christiane Stehle, Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Vorständin der Universitätsmedizin Rostock. Auch Patienten der Rostocker Klinik wurden Opfer von menschenverachtenden Handlungen gegenüber psychisch Kranken und Behinderten. „Es liegt in unserer Verantwortung, sich ihrer Schicksale zu erinnern, zur bleibenden Achtung ihrer Würde und zur Mahnung. Angesichts der aktuellen rechtsextremen und demokratiefeindlichen Ereignisse ist es wichtiger denn je, an die menschenverachtenden Geschehnisse der deutschen Geschichte zu erinnern und zu mahnen, damit sich so etwas nicht wiederholt“, ergänzt sie.
Mehr als 400.000 Menschen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus zwangssterilisiert. Zwischen 1940 und 1945 wurden etwa 300.000 psychisch kranke und behinderte Menschen umgebracht. Auch aus der Rostocker Nervenklinik wurden Patienten abtransportiert. Bisher sind 46 Rostocker Patienten namentlich bekannt.