Um Krebspatienten flächendeckend und nach dem neuesten Stand der Technik untersuchen und behandeln zu können, haben die Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald ein gemeinsames, standortübergreifendes Krebsforschungszentrum auf den Weg gebracht. Jetzt hat das Land eine Förderung für das Zentrum bewilligt. Beide Unimedizinen werden ab Juli 2020 für eine zweijährige Aufbauphase mit insgesamt 3,5 Millionen Euro unterstützt. Anschließend stehen jährlich eine Million Euro Landesmittel je Standort zur Verfügung.
In Mecklenburg-Vorpommern erkranken pro Jahr rund 12.000 Menschen an Krebs. Damit verzeichnet MV in Ostdeutschland die meisten neuen Krebserkrankungen pro 100.000 Einwohner, Tendenz steigend. Das Comprehensive Cancer Center Mecklenburg-Vorpommern – kurz CCC-MV – stärkt neben Diagnostik, Behandlung und Vor- und Nachsorge von Patienten aller Altersgruppen besonders die Krebsforschung in den Bereichen Prävention, Früherkennung und innovative Therapien. „Jeder Krebs ist anders. Das stellt uns vor besondere Herausforderungen. Vor allem die onkologische Forschung ist sehr bedeutend, denn so können Früherkennung und anschließende personalisierte Behandlungen verbessert werden“, sagt Prof. Dr. Christian Junghanß, Leiter der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Sprecher des Schwerpunktes Onkologie der Unimedizin Rostock. Dieser Anspruch spiegelt sich im Leitsatz des CCC-MV wider: Exzellenz gegen Krebs: Für die Patienten, in der Forschung, in der Lehre.
„Die Gründung des CCC-MV ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung der Onkologie der Universitätsmedizinen“, so Prof. Dr. Christian Schmidt, Leiter der Klinik für Hämatologie und Onkologie und Sprecher der CCC-MV Initiative der Unimedizin Greifswald. Deutschlandweit existieren aktuell 23 onkologische Spitzenzentren. Neben Brandenburg und dem Saarland zählt MV zu den Bundesländern, die bisher über kein CCC verfügen. „Wir haben das Konzept zu unserem gemeinsamen CCC-MV im November 2019 Vertretern des Landtages und der Ministerien auf einem Parlamentarischen Abend in Schwerin vorgestellt. Nur kurze Zeit später sagte das Land für unser Vorhaben eine Unterstützung zu. Dass diese nun offiziell im Parlament verabschiedet wurde, freut uns sehr – wir bedanken uns beim Land für die großartige Unterstützung“, sagen die beiden Ärztlichen Vorstände der Universitätsmedizinen Prof. Dr. Christian Schmidt (Rostock) und Prof. Dr. Claus-Dieter Heidecke (Greifswald).