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Leichenschau und lange Worte

13. June 2016

Unterstützt die Leichenschau und lernt lange deutsche Fachwörter: Türkin Seher Koçer (l.) mit ihrer deutschen Kollegin Verena Blaas.

Türkin gastiert in Rostocker Rechtsmedizin

Für vier Monate ist die Türkin Seher Koçer bei den Rechtsmedizinern der Universitätsmedizin Rostock zu Gast. Die 29-Jährige arbeitet sonst als Assistenzärztin in einer Rechtsmedizin in Antalya. Die Rostocker Kollegen unterstützt sie nun eifrig bei studentischen Kursen, bei der zweiten Leichenschau im Krematorium und den Obduktionen. Dabei habe sie auch eines der vielen langen deutschen Worte gelernt, erzählt Koçer lächelnd und sagt „To-des-be-schei-ni-gung“. Die Unterschiede im Fachgebiet zwischen den beiden Ländern seien nicht von der Hand zu weisen: In der Türkei bereitet ein Sektionstechniker beispielsweise alle Organe vor, dann erst kommt der Arzt und schaut sie sich an. „Bei uns hingegen präparieren wir alle Organe selbst“, sagt Verena Blaas, Assistenzärztin am Rostocker Institut. Nun lernt die junge Türkin von Blaas und ihren Kollegen, wie Lunge und Co. fachgerecht präpariert werden.

Ihr neu gewonnenes Wissen möchte Seher Koçer gern in ihrer Heimat anwenden. „Als erstes werde ich von Antalya nach Istanbul gehen. Vielleicht arbeite ich dann eine Weile für die Regierung – in der Türkei ist das üblich. Oder ich gehe in die Forschung.“