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Live-Übertragung zur Wochenkrippe in der DDR

18. April 2023

Unimedizin Rostock veranstaltet Symposium in der Kunsthalle Rostock

In den Wochenkrippen der ehemaligen DDR wurden Kleinkinder und Säuglinge von Montag bis Freitag und zum Teil auch am Sonnabend betreut. Die Wochenenden verbrachten die Kinder bei den Eltern. Bisher ist wenig bekannt, wie es den ehemaligen Wochenkrippenkindern heute geht. Seit einigen Jahren sind die Geschichte der Wochenbetreuung und die Entwicklung der dort untergebrachten Kinder ins Interesse verschiedener Forschungsprojekte gerückt. Bei einem Symposium für Fachleute und Betroffene in der Kunsthalle Rostock vom 21. und 22. April werden die ersten Ergebnisse daraus vorgestellt und von internationalen Experten diskutiert. Die Veranstaltung am Sonnabend wird aufgrund des großen Interesses live übertragen. „Wir wissen mittlerweile, dass die Erfahrungen im frühesten Kindeshalter einen großen Einfluss auf das spätere Wohlbefinden haben“, sagt Prof. Dr. Carsten Spitzer, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock und Mitorganisator der Veranstaltung. 

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden in der ehemaligen DDR fast 40.000 Plätze zur wochenweisen Betreuung von Kindern im Alter zwischen sechs Wochen und drei Jahren geschaffen. Dazu kamen Wochenheime für Kinder ab drei Jahren. „Diese intensive Betreuung galt als ökonomisch und als wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der Gleichberechtigung der Frauen – mit teils lebenslangen Folgen für die Kinder“, so Spitzer. Die letzten Wochenplätze wurden erst 1992 abgeschafft. Eine Langzeitfremdbetreuung gab es auch in anderen Ländern, wie der damaligen CSSR, in der Schweiz und damals in der BRD.

Die Übertragung beginnt um 9 Uhr unter dem folgenden Link: https://youtube.com/live/rxsFA24Ffw8?feature=Share