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Luftdusche soll Asthmatiker nachts vor Feinstaub schützen: Probanden gesucht

27. June 2008

Eine Luftdusche könnte Asthma-Patienten nachts vor Feinstaub schützen. Diese Partikel, die sich ständig in der Atemluft befinden und bei Asthmatikern häufig einen Anfall auslösen, werden durch ein neu entwickeltes Gerät aus der Luft herausgefiltert.

Weil der positive Effekt des Geräts bisher erst bei wenigen Patienten nachgewiesen wurde, soll jetzt eine europaweit durchgeführte Studie Aufschluss über die Wirksamkeit der Methode bringen. Das Universitätsklinikum Rostock beteiligt sich daran und sucht Probanden, die das Gerät testen. Bewerben können sich Menschen, die unter Asthma leiden und trotz Einsatz von Medikamenten nicht beschwerdefrei sind. Wenn sich die Therapie als erfolgreich erweist, erhoffen sich die Mediziner langfristig eine Linderung der Krankheitssymptome bei sinkenden oder sogar ohne Medikamentengaben.

 

Die Entstehung von Asthma ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Rund 10 % der Bevölkerung leiden inzwischen daran. Fest steht, dass Heuschnupfen und andere Allergien auf lange Sicht zu Asthma führen können. Aus diesem Grund wurde ein neues Gerät entwickelt, das die Partikel der Luft, die Allergien auslösen können, herausfiltert. Das Gerät hat einen schwenkbaren Arm mit einer Art Duschkopf, der nachts über dem Schlafenden hängt und gereinigte Luft abgibt. „Die Idee ist genial“, sagt Professor Dr. med. J. Christian Virchow, Leiter der Abteilung für Pneumologie am Universitätsklinikum Rostock. „Die Luft wird angesaugt, gefiltert und dann über die Luftdusche wieder abgegeben. Da sie beim Filtern etwas abkühlt und deshalb schwerer ist als die wärmere Umgebungsluft, senkt sie sich wie eine Glocke über den Kopf des Schlafenden, der dann absolut saubere Luft atmet und wenigstens nachts vor Allergien auslösendem Feinstaub Ruhe hat.“

 

Normalerweise befinden sich in jedem Kubikmeter Luft etwa 22.000 Feinstaub-Partikel. Besonders im Frühjahr sind viele Pollen darunter. „Die Luft, die der Schlafende mit Hilfe des Gerätes atmet, ist zu 100 Prozent partikelfrei“, so Professor Virchow. Wenn diese Art der Therapie Asthmakranken wirklich hilft, versprechen sich die Mediziner nicht nur nächtliche Linderung von den Beschwerden, sondern langfristig auch eine Verringerung des Bedarfs an Medikamenten – vor allem der Präparate mit dem Wirkstoff Cortison.

 

Dafür muss das Gerät aber erst getestet werden. Schwedische Ärzte erzielten bereits gute Ergebnisse. Jetzt soll die Neuentwicklung in einer europaweit durchgeführten Studie, an der mehr als 20 Zentren beteiligt sind, erprobt werden. Eines von drei deutschen Zentren ist das Universitätsklinikum Rostock, das jetzt Probanden sucht: erwachsene Menschen mit Asthma, die nicht rauchen und allergisch auf Hausstaubmilben und Tierallergene reagieren, und die trotz Therapie nicht beschwerdefrei sind. Sie bekommen zunächst einen kostenlosen Gesundheitsscheck, und wenn sie für die Studie geeignet sind, eines der Geräte zur Erprobung mit nach Hause.

 

Anmeldung für interessierte Probanden:

Oberarzt Dr. med. Peter Julius

Tel.: 0381 494-7461

E-Mail: peter.julius@med.uni-rostock.de