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Magnetisches Auge sieht Alterserscheinungen im Gehirn: Probanden für Studie mit neuer Untersuchungsmethode gesucht

01. September 2011

Mit zunehmendem Alter verändert sich das Gehirn, Vernetzungen innerhalb bestimmter Hirnregionen vermindern sich.

Das könnte die Ursache sein, warum bestimmte Denk- und Merkfähigkeiten im Alter nachlassen. Was genau beim Altern geschieht, konnte bislang nicht sichtbar gemacht werden. Mit einer neuen Untersuchungsmethode, die am Universitätsklinikum Rostock AöR eingesetzt wird, lassen sich Alterserscheinungen des Gehirns bildlich darstellen. Auch krankhafte Veränderungen, etwa Demenz, können mit diesem Verfahren frühzeitig erkannt und therapiert werden. 

 

Grundlage der neuen Methode ist ein Magnetresonanztomograph (MRT), der dank einer neuen Software und einer zusätzlichen Ausstattung als „magnetisches Auge“ für das Gehirn fungiert. Das Verfahren nennt sich Diffusions-Spektrum-Imaging (DSI). „Es ist uns erstmals möglich, die Faserbahnen des Gehirns und die Nervenverbindungen in höchster Auflösung sichtbar zu machen“, sagt Professor Dr. Stefan Teipel von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Rostock. „Eine solche Untersuchung ist in ganz Norddeutschland bisher nicht möglich und wird auch weltweit bislang nur selten eingesetzt.“

 

Für eine Studie zu dieser neuen Methode werden jetzt Probanden gesucht – gesunde Menschen zwischen 20 und 80 Jahren, die an keinen schwerwiegenden psychiatrischen oder neurologischen Krankheiten leiden und keinen Herzschrittmacher tragen. Die Untersuchungen dauern jeweils nur eine halbe Stunde – auch ein Vorteil gegenüber vergleichbaren Untersuchungen früherer Zeit, für die bis zu acht Stunden erforderlich waren, so Professor Karl-Heinz Hauenstein, Direktor des Instituts für Radiologische Diagnostik der Universität Rostock. Die neue Untersuchungsmethode wurde von der Firma Siemens entwickelt und in Kooperation mit dem Universitätsklinikum am Zentrum für Nervenheilkunde und dem Institut für Radiologische Diagnostik etabliert.

 

 

Kontakt für Probanden:

Ester Lau, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Telefon 0381 494-4767