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Meditation kontra Migräne: Teilnehmer für neue Studie gesucht/Wissenschaftler untersuchen Migränepatienten und Menschen mit Meditationserfahrung

21. January 2013

Hilft Meditation gegen Migräne? Dieser Frage geht eine neue Studie nach, die jetzt an der Universitätsmedizin Rostock durchgeführt wird.

Im Mittelpunkt steht dabei die so genannte Achtsamkeitsmeditation. „Dass regelmäßige Meditation das Wohlbefinden stärkt und sich positiv auf Herz, Kreislauf und Gehirn auswirkt, ist lange bekannt“, sagt Professor Dr. Peter Kropp, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Universitätsmedizin Rostock. Die neue Studie soll nun untersuchen, wie sich der Gesundheitszustand von Personen, die regelmäßig meditieren, von Personen mit Migräne voneinander unterscheidet. Ziel ist es, Meditationsübungen in der Behandlungspraxis von Migräne zu etablieren.

 

Für die Studie untersucht der Kognitionswissenschaftler Armin Keller, Stipendiat der Barbara Wengeler Stiftung, mit Hilfe von Messungen der Hirnströme (EEG), der Herzratenvariabilität (HRV) und der visuellen Aufmerksamkeit verschiedene körperliche Mechanismen, die zur Auslösung eines Migräneanfalls führen können. Als Vergleichsgruppe zu den Teilnehmern mit Migräne wählt Armin Keller zurzeit eine Gruppe von Teilnehmern mit Meditationserfahrung aus. Diese üben die Achtsamkeitsmeditation aus, die in der Tradition des Zen-Buddhismus, des Vipassana-Buddhismus, des Tai Chi und des Yoga steht.

 

Ausgangspunkt der Rostocker Studie sind Untersuchungen, nach denen die Achtsamkeitsmeditation Kopfschmerzen lindern kann. Diese „Mindfulness-Based Stress Reduction“ (MBSR) ist als Trainingsprogramm zum Beispiel in den USA schon weit verbreitet, so Armin Keller. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass Meditation den Teil des Nervensystems aktiviert, der für das Verlangsamen des Herzschlags und die Entspannung der Blutgefäße zuständig ist und gleichzeitig den Teil des Nervensystems hemmt, der Stress hervorrufen kann. Stress gilt als Hauptauslöser der Migräne.

 

Migräne ist eine Krankheit, von der etwa 10 Prozent der deutschen Bevölkerung betroffen sind. Sie äußert sich in periodisch wiederkehrenden, anfallsartigen Kopfschmerzen, und kann die Betroffenen in ihrem alltäglichen Leben stark beeinträchtigen. „Bisher werden hauptsächlich Medikamente bei der medizinischen Behandlung von Migräne eingesetzt. Wenn Medikamente jedoch keine oder nicht ausreichende Linderung der Schmerzen bewirken, wird oft nach alternativen Behandlungsmethoden gefragt“, so Professor Kropp.

 

Für die Studie werden Teilnehmer gesucht – gesunde Menschen mit mindestens einem Jahr Meditationserfahrung, Menschen mit Migräne, und gesunde Menschen ohne Meditationserfahrung und ohne Migräne. Die Untersuchungen erfolgen völlig schmerz- und risikolos.