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Medizinische Forschung in Rostock vorgestellt: Krebs, Entzündungserkrankungen und Organregeneration im Mittelpunkt

25. September 2008

Geknackte Zellcodes, nachwachsendes Herzmuskelgewebe oder die Entschlüsselung von Entzündungserkrankungen: Rostocker Wissenschaftler haben im Bereich der medizinischen Forschung Erfolge auf Weltniveau vorzuweisen.

Am 25. September 2008 präsentieren die Wissenschaftler des Klinikums und der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock ihre Arbeiten auf einem Symposium. Vertreten sind dabei Mediziner, die sich der Krebsforschung, der Erforschung entzündlicher Erkrankungen und der Regeneration der Knochen und des Herzen widmen.

 

Auf dem Gebiet der Tumorforschung konnte beispielsweise die Forschergruppe von Professor Dr. Brigitte Pützer, Leiterin der Arbeitsgruppe für Vektorologie und Gentransfer, ein Protein in der Zelle identifizieren, das für die besondere Widerstandsfähigkeit von Tumorzellen gegenüber Chemotherapie von Bedeutung ist. Daraus ergeben sich ganz neue Ansätze für die Behandlung von Krebs.

 

In der Erforschung der entzündlichen Erkrankungen ist es den Forschern um Professor Dr. Johann C. Virchow, Leiter der Abteilung für Pneumologie, gelungen, die Bedeutung von so genannten dendritischen Zellen – das sind Zellen des Immunsystems – für entzündliche Erkrankungen der Lunge aufzudecken. Der Forschergruppe gelang es erstmals, eine Methode zu entwickeln, mit der diese Zellen aus der Lungenspülflüssigkeit analysiert werden können.

 

Bei der Erforschung der Regeneration von Organen stehen Knochen und Herz im Vordergrund. Dabei arbeiten die Wissenschaftler eng mit Unternehmen der Region zusammen – etwa der DOT GmbH, der Artoss GmbH oder Miltenyi Biotec. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern unterstützt diese Forschungstätigkeit mit drei Millionen Euro. Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde die Stammzelltherapie zur Regeneration des Herzen durch die Arbeitsgruppe um den Herzchirurgen Professor Dr. Gustav Steinhoff. Die Forschergruppe bekam unlängst die Bewilligung des Bundesforschungsministeriums, den Einsatz der Stammzelltherapie am Menschen zu überprüfen. Die Bundesregierung unterstützt dieses Vorhaben mit mehreren Millionen Euro.

 

Drei Forschergruppen des Zentrums für Medizinische Forschung sind außerdem beteiligt am Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der zusammen mit den renommierten Standorten Hannover und Aachen an der Rekonstruktion biologischer Funktionen durch Mikro- und Nanosysteme forscht.

 

Die Medizinische Fakultät hat sich mit ihrer Forschung zu einem beachteten Standort in Deutschland entwickelt und ist international konkurrenzfähig geworden.

 

25. September 2008, Symposium des Zentrums für Medizinische Forschung

Beginn: 12.00 Uhr

Ort: Biomedizinisches Forschungszentrum, Schillingallee 68, 18057 Rostock