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Mit der Hilfe der Natur: Komplementäre Behandlungsmethoden in der Palliativmedizin/Fallkonferenz am 1. September mit Medizinern, Pflegekräften und Angehörigen

21. August 2012

Komplementärmedizinische Behandlungsmethoden und die klassische Medizin zusammenzuführen, ist das Ziel der „Fallkonferenz Integrative Medizin“ am 1. September 2012 an der Universitätsmedizin Rostock.

Zum ersten Mal steht dabei das Verhältnis von Natur- und Schulmedizin im Bereich der Palliativmedizin, also der Betreuung von Menschen mit unheilbaren Krankheiten, auf dem Programm. Praxisnah und verständlich werden Behandlungsmöglichkeiten am Beispiel konkreter Patientinnen und Patienten diskutiert. Die Veranstaltung richtet sich an Ärzte ebenso wie an das Pflegepersonal von medizinischen Einrichtungen, an Physiotherapeuten und vor allem an Angehörige von Betroffenen.

 

„Viele sinnvolle Behandlungsmethoden der Komplementärmedizin sind wenig bekannt“, sagt Professor Dr. Karin Kraft, Inhaberin der Stiftungsprofessur für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Rostock. Der interdisziplinäre Austausch während der Fallkonferenz soll hier Abhilfe schaffen. Im Mittelpunkt stehen die Krankengeschichten von Patientinnen und Patienten, die palliativmedizinisch behandelt werden, weil keine Aussicht auf Heilung mehr besteht. „Anhand der dieser Fälle analysieren wir Methoden aus beiden Bereichen, die sich als hilfreich erwiesen haben und zeigen, wie sie sich ergänzen können“, so Professor Kraft. Dabei werden Erfahrungen aus dem palliativmedizinischen Bereich der Universitätsmedizin Rostock (Leiter: Professor Dr. Christian Junghanß) ebenso besprochen wie Ansätze der Naturheilkunde, der chinesischen und der anthroposophischen Medizin. Experten dieser Therapieverfahren nehmen als Referenten an der Konferenz teil.

 

„Es geht darum, Empfehlungen für bestimmte Behandlungen zu entwickeln und Kollegen und Angehörigen darüber zu informieren, welche praktikablen Methoden es überhaupt gibt“, so Professor Kraft. Tatsache sei, dass die konventionell naturwissenschaftlich orientierte Medizin große Erfolge zu verzeichnen habe. „Tatsache ist aber auch, dass es verschiedene wirkungsvolle ergänzende (komplementäre) Behandlungsmethoden gibt, die vor allem von Patientinnen und Patienten stark nachgefragt werden“, konstatiert Professor Kraft. Leider seien diese Angebote nicht sehr weit verbreitet, obwohl ihre Wirksamkeit plausibel oder in einigen Fällen sogar erwiesen sei. „Das hat auch viel mit Unwissenheit auf der einen und unseriösen Angeboten auf der anderen Seite zu tun“, sagt die Medizinerin.

 

Initiiert wurde die Fallkonferenz vom „Dialogforum Pluralismus in der Medizin“, einem Zusammenschluss von Persönlichkeiten, die sich für den Dialog zwischenkonventioneller und komplementärer Medizin einsetzen. Angesiedelt ist das Dialogforum organisatorisch und personell an der Bundesärztekammer. Professor Dr. Karin Kraft ist Mitglied des Forums.

 

1. September 2012, 9.00 bis 16.00 Uhr, Zentrum für Innere Medizin, Hörsaal, Ernst-Heydemann-Straße 6, 18057 Rostock