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Muskelerkrankungen: schleichende Symptome, schwierige Diagnose/internationaler Workshop am Universitätsklinikum Rostock

13. March 2009

Sporadische oder genetisch bedingte Muskelkrankheiten sind nur sehr schwer zu diagnostizieren. Die Symptome ähneln sich, eine genaue Bestimmung der Erkrankung ist nur mit Hilfe aufwendiger Analysen möglich.

Dazu mangelt es an Spezialisten. Aus diesem Grund veranstaltet der Rostocker Neuropathologe Professor Dr. Dr. Jens Pahnke vom 18. bis zum 20. März 2009 einen internationalen Weiterbildungskurs, zu dem Mediziner aus ganz Europa und Nordamerika an das Uniklinikum Rostock reisen, um Diagnosemethoden zu erproben und zu diskutieren. Als Referenten konnten Experten aus den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Skandinavien gewonnen werden, mit denen Professor Pahnke in einem internationalen Netzwerk zusammenarbeitet.

 

Schwere, teils angeborene Muskelerkrankungen wie Muskeldystrophien treten vergleichweise selten auf, so dass die meisten Ärzte keine intensiven klinischen und diagnostischen Erfahrungen damit haben. Die Folge: „Die Dunkelziffer der undiagnostizierten Muskelkrankheiten ist sehr groß“, sagt Professor Pahnke, der das Neuromuskuläre Labor an der Klinik und Poliklinik für Neurologie im Zentrum für Nervenheilkunde leitet. Erschwerend komme hinzu, dass die Symptome oft unbestimmt seien – zum Beispiel chronische Schmerzen, vergleichbar mit anhaltendem Muskelkater, Muskelkrämpfe oder allgemeine Muskelschwäche.

 

„Viele Menschen leben lange mit ihrer schleichenden, sich stetig verschlimmernden Krankheit. Sie kommen erst nach Monaten oder Jahren zu einer Diagnostik, die zuverlässig nur im Labor anhand von Muskelgewebe erfolgen kann“, sagt Professor Pahnke. Doch so lange die Krankheit nicht spezifisch diagnostiziert sei, könne auch keine optimale Behandlung erfolgen.

 

Weil es weltweit an Spezialisten mangelt, organisierte Professor Pahnke diesen Kurs, in dem Mediziner Möglichkeiten der Diagnosestellung diskutieren und üben. Es ist geplant, den Workshop in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Europäischen Gesellschaften für Neuropathologie (EuroCNS) regelmäßig in Rostock stattfinden zu lassen. „Angesichts der komplizierten Krankheitsbilder ist es wichtig, dass die Spezialisten sich regelmäßig untereinander austauschen“, so Professor Pahnke, der mit internationalen Experten vernetzt ist und regelmäßig über das Internet Diagnosen weltweit diskutiert.

 

18. bis 20. März 2009, Zentrum für Nervenheilkunde, Gehlsheimer Straße 20, 18147 Rostock, „CME Course Muscle and Peripheral Nerve Pathology“

 

18. März, 8.45 Uhr Eröffnung durch den Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Dr. Emil C. Reisinger; 9.00 Uhr Beginn des Kurses