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Neue Operationsmethode bei Hirnaneurysma an Unimedizin Rostock erfolgreich angewendet

16. June 2022

Kliniken der UMR (Neurochirurgie, Anästhesie, Kardiologie, Neurologie und Neuroradiologie) arbeiten Hand in Hand

Die Experten der Kliniken für Neurochirurgie, Kardiologie und Anästhesie haben an der Universitätsmedizin Rostock ein Hirnaneurysma mit der innovativen RVP-Methode erfolgreich operiert. Im interdisziplinären Konsens (Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie) wurde nach ausführlicher Beratung diese hochspezialisierte Versorgung als die beste Option für diesen besonderen Fall erachtet. Dabei wurde das Aneurysma, eine Ausstülpung eines Blutgefäßes im Gehirn, mit dem sogenannten „Rapid Ventricular Pacing“-Verfahren, versorgt. Während des Eingriffs einer 43-jährigen Patientin wurde die Herzfrequenz über einen temporären Herzschrittmacher erhöht und damit der Blutfluss künstlich reduziert. Die Füllung des Aneurysmas nahm ab, es konnte leichter abgeklemmt und das Blutgefäß rekonstruiert werden.

„Früher wurde bei der operativen Versorgung besonders großer Aneurysmen der Blutfluss des betroffenen Gefäßes während der Operation zeitweise unterbunden. Das kann zu einer Unterversorgung der Hirnbereiche und einer Verletzung des Gefäßes führen,“ erläutern die Neurochirurgen Dr. Florian Geßler und Dr. Sae-Yeon Won. Die RVP-Methode reduziere zudem das Risiko eines Schlaganfalls während der Operation deutlich.

„Ein solcher Eingriff mit der RVP-Methode am offenen Gehirn erfordert neben erfahrenen Hirn- und Rückenmarkchirurgen ein spezialisiertes Anästhesieteam,“ so Prof. Dr. Daniel Reuter, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivtherapie und Schmerzmedizin. „Die fachübergreifende Zusammenarbeit und die kurzen Wege hier an der Unimedizin kommen unseren Patienten zugute.“ Mit diesem Verfahren konnte das Aneurysma vollständig ausgeschaltet und die Patientin bereits wenige Tage nach dem Eingriff gesund nach Hause entlassen werden.