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Neue Schulungsangebote sollen pflegende Angehörige unterstützen: DZNE und Landesverband der Alzheimer Gesellschaft Mecklenburg-Vorpommern schließen Kooperationsvertrag

31. January 2012

Die häusliche Pflege von demenzkranken Menschen ist für deren Angehörige oft eine große Herausforderung. Um diese Menschen zu unterstützen, führen Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Standort Rostock/Greifswald gemeinsam mit dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der Alzheimer Gesellschaft e.V. eine Studie durch.

der Studie ist es, ein Curriculum für die Schulung von Angehörigen zu entwickeln und den Aufbau neuer Angehörigengruppen zu unterstützen. Darüber hinaus wird die Machbarkeit und Wirksamkeit der Interventionen analysiert. Die Pilotphase der Studie ist abgeschlossen, die Zusammenarbeit wurde jetzt mit einem Kooperationsvertrag besiegelt. „Langfristig arbeiten wir gemeinsam mit der Alzheimer Gesellschaft an der Verbesserung der Versorgungssituation der Menschen mit Demenz in Mecklenburg-Vorpommern“, so Professor Dr. Stefan Teipel, Sprecher des DZNE Standort Rostock/Greifswald und Leiter der Studie.

 

Ein Schwerpunktthema am DZNE-Standort Rostock/Greifswald ist die Erforschung innovativer Konzepte zur Verbesserung der Versorgung demenzkranker Menschen und ihrer Angehörigen. Dazu wird die DelpHi-MV Studie durchgeführt, die größte deutsche Studie in diesem Forschungsbereich. In der Studie kooperiert der DZNE-Standort mit den Universitäten und Universitätskliniken Rostock und Greifswald. Neben den Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Bedarf an medizinischer und pflegerischer Versorgung untersuchen DZNE-Forscher, wie man diesen Veränderungen begegnen kann. Die Analyse von Interventionen im Bereich der Angehörigenschulung ist ein Teil dieser umfassenden Studie. 

 

Die Alzheimer Gesellschaft setzt sich mit unterschiedlichen Aktivitäten für das Wohl der Demenzkranken und derer Angehörigen ein. Unter anderem bietet sie Schulungen und Beratung von Angehörigen an und ist daher ein idealer Kooperationspartner für das DZNE für diese Studie. So können Wissenschaftler des DZNE auf bereits vorhandene Strukturen zurückgreifen. Die nun besiegelte Kooperation ist der erste Schritt einer engeren Zusammenarbeit des DZNE mit der Alzheimer-Gesellschaft. 

 

„Die Anleitung und Schulung von Angehörigen kann dazu führen, dass Demenzkranke länger in ihrer heimischen, vertrauten Umgebung betreut werden können und nicht in eine Einrichtung müssen“, sagt Sabine Schwarz, Sozialmediatorin am DZNE und Koordinatorin der Studie. Um die pflegenden Angehörigen zu unterstützen, wird ihnen vermittelt, wie man die Betroffenen fördern kann, damit ihre Fähigkeiten möglichst lange erhalten bleiben. Gleichzeitig erhalten Angehörige Hintergrundinformationen über die Erkrankung und den Umgang mit den Betroffenen. So können sich Angehörige besser auf die Verhaltensänderungen ihrer demenzkranken Angehörigen einstellen. Herausfordernde Verhaltensweisen sind eine häufige Begleiterscheinung der Demenz. „Die Angehörigen lernen, Verhaltensweisen des dementiell Erkrankten als Erscheinung der Krankheit zu erkennen und nicht als bösen Willen zu interpretieren“, so Schwarz. Die Studie umfasst 80-100 Teilnehmer, mit ersten Ergebnissen ist Ende des Jahres zu rechnen.