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Neue Wege für junge Allgemeinmediziner: Rostocker Modell von Uniklinikum und KV macht Ausbildung attraktiver

27. July 2007

Im Herbst wird die landesweit erste Professur für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Rostock besetzt. Parallel zur Einbindung des medizinischen Fachbereiches in Forschung und Lehre werden künftig am Universitätsklinikum neue Wege bei der Ausbildung von Allgemeinmedizinern beschritten.

Entsprechende Konzepte wurden jetzt gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ausgearbeitet. Für Jung-Ärzte sollen Weiterbildungsstellen geschaffen werden, die ein problemloses Wechseln zwischen Abteilungen beziehungsweise Kliniken des Universitätsklinikums ermöglichen. Die Kosten hierfür werden vom Klinikum und von der Krankenhausgesellschaft getragen. Zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten werden geprüft. Die KV trägt Sorge dafür, dass jungen Ärzten im Anschluss an die klinische Ausbildung ohne Zeitverlust ausbildende Praxen niedergelassener Mediziner und nach Abschluss der Facharztausbildung auch Kassenarztsitze im Land zugewiesen werden. In Mecklenburg-Vorpommern werden die Allgemeinärzte knapp. Um diesem Problem zu begegnen wurde am Universitätsklinikum Rostock durch die Kassenärztliche Vereinigung eine Stiftungsprofessur für Allgemeinmedizin ins Leben gerufen. Die Professur wurde Anfang des Jahres ausgeschrieben, Bewerber wurden bereits angehört. In Kürze geht der Ruf an den favorisierten Mediziner, der dann im Herbst seine Professur antreten soll. „Damit wird das Fach Allgemeinmedizin endlich auch in Forschung und Lehre fest verankert“, sagt Professor Dr. Peter Schuff-Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Rostock. Professor Schuff-Werner weist allerdings auch darauf hin, dass eine universitäre Ausbildung allein nicht ausreicht, wenn nicht auch die nachfolgende Facharztausbildung sichergestellt wird. Genau dieser Notwendigkeit begegnen nun Universitätsklinikum Rostock und Kassenärztliche Vereinigung mit einem Konzept, das die Ausbildung zum Allgemeinmediziner erleichtert, attraktiver macht und bewirken soll, dass sich mehr Mediziner gerade im ländlichen Bereich in MV niederlassen. Zu den Neuerungen gehört, dass künftige Allgemeinmediziner mit flexiblen Ausbildungsstellen am Uniklinikum ausgestattet werden. Das bedeutet, dass sie bequem zwischen einzelnen für ihre Ausbildung notwendigen Abteilungen oder Kliniken des Universitätsklinikums wechseln können und dabei stets ihre Planstelle von einer Abteilung in die andere mitnehmen. Bislang mussten junge Anwärter auf frei werdende Ausbildungsstellen warten, die aber bevorzugt mit Ärzten besetzt wurden, die Facharzt für das jeweilige Spezialfach (z.B. Innere Medizin) werden wollten. Außerdem sorgt die KV dafür, dass Praxisstellen bei niedergelassenen Ärzten zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Haben die jungen Ärzte ihre Ausbildung zum Allgemeinmediziner abgeschlossen, wird ihnen ein freier Kassenarztsitz angeboten. „Es geht darum, dass die Ausbildung möglichst reibungslos und auch im vorgegebenen Zeitrahmen problemlos ablaufen kann“, sagt Professor Schuff-Werner. Obendrein ist die Ausbildung zum Allgemeinmediziner in der Praxis dank der Subventionierung durch Kassenärztliche Vereinigung und Krankenkassen auch finanziell attraktiv. Durch das Angebot von freien Praxen durch die KV sollen Ärzte nach ihrer Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern gehalten werden.