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Neuer Arbeitsbereich „Minimalinvasive Herzchirurgie“ an der Klinik für Herzchirurgie am Uniklinikum Rostock

12. October 2009

Der neue Arbeitsbereich „Minimalinvasive Herzchirurgie“ an der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Rostock wird künftig innovative Verfahren in der Behandlung von Herzerkrankungen fächerübergreifend bündeln.

Es werden Rekonstruktionen an defekten Herzklappen und Schlüsselloch-Operationen mit modernster Videotechnik vorgenommen. Leiter des neuen Arbeitsbereiches ist der Herzchirurg Professor Dr. Andreas Liebold, der unlängst den Ruf einer anderen Universität ausgeschlagen hatte, um in Rostock den Einsatz neuer Therapieverfahren voranzutreiben. „Die Behandlung von Herzerkrankungen mit innovativen Operationsverfahren ist Schwerpunkt unserer klinischen Arbeit“, so Professor Dr. Liebold. Fächerübergreifende Zusammenarbeit sei die richtige Antwort auf die Vielzahl von therapeutischen Möglichkeiten, die es heute gebe.

 

„Für den Patienten ist es oft schwierig, sich in dem wachsenden Therapie-Angebot zurechtzufinden. Unsere fachübergreifenden Therapieansätze bieten maßgeschneiderte Verfahren, bei denen oft durch Kombination eines kleinen operativen Eingriffs mit einer modernen Kathetertechnik der beste Behandlungserfolg für den Patienten erzielt wird“, so der Herzchirurg. Es sei daher konsequent, die beteiligten Fachgebiete zusammenzuführen und Patienten ganzheitlich zu beraten. Nach Einschätzung Liebolds werden der Schaffung des Arbeitsbereiches „Minimalinvasive Herzchirurgie“ weitere Einrichtungen folgen – etwa ein Hybrid-OP und ein interdisziplinäres Herzzentrum.

 

Der neue Arbeitsbereich unterstützt den Forschungsschwerpunkt Regenerative Medizin des Universitätsklinikums Rostock: zum Beispiel die Kombination von kardialer Stammzelltherapie, bei der körpereigene Stammzellen direkt ins infarktgeschädigte Herzmuskelgewebe gespritzt werden, mit einer von Professor Dr. Liebold mitentwickelten Mini-Herz-Lungen-Maschine. „Ein Folgeprodukt, die tragbare Herz-Lungen-Maschine im Aktentaschenformat, befindet sich derzeit in klinischer Erprobung“, so Professor Dr. Liebold. „Die Möglichkeit, Stammzelltherapie mit Schlüsselloch-Techniken zu kombinieren, ist weltweit einmalig.“ Die Regeneration von beschädigtem Herzmuskelgewebe biete Hoffnung für viele Patienten.

 

Professor Dr. Liebold übernahm nach verschiedenen Stationen in Süddeutschland im Jahr 2004 eine Professur auf dem Gebiet der Herzchirurgie an der Universität Rostock. Er hatte kürzlich sein Bleiben trotz eines Angebots zur Übernahme eines Lehrstuhls an einer anderen Universität bekräftigt. Seine Entscheidung sei sowohl beruflich als auch privat motiviert. Ihn reize der zukunftsorientierte neue Arbeitsbereich „Minimalinvasive Herzchirurgie“. Auch die Stadt, ihr Umfeld und das maritime Flair schätze er sehr.