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Neuer Deal für daisygrip

26. August 2019
v.l.n.r. Dr. Konstantin Altrichter, Stationsassistentin Kristin, Britta Wark,  MTRA Anika, Karl Hartmann und Schwester Anne-Katrin

v.l.n.r. Dr. Konstantin Altrichter, Stationsassistentin Kristin, Britta Wark, MTRA Anika, Karl Hartmann und Schwester Anne-Katrin

Unimedizin Rostock setzt Fokus auf Hygiene

Die Universitätsmedizin Rostock (UMR) hat höchste Ansprüche an Krankenhaushygiene. Neben vielfältigen Maßnahmen wie Aufklärung, Fortbildungen, Untersuchungen und Zertifizierungen optimieren die Krankenhaushygieniker und Hygienefachkräfte alltägliche Abläufe und medizinische Produkte, um die Verbreitung von Klinikkeimen zu vermeiden.

Die Patientensicherheit steht an oberster Stelle in der Unimedizin Rostock. Daher hat die UMR beim innovativen Startup daisygrip GmbH neue Venenstauer bestellt. So wird die Hygiene beim Blutabnehmen wesentlich verbessert. Herkömmliche Stauschläuche bestehen aus einem Mix von Elastan mit Baumwolle und sind im Stationsalltag nur schwer zu desinfizieren. Das vom Mediziner Dr. Konstantin Altrichter und dem Wirtschaftsingenieur Karl Hartmann entwickelte Produkt aus Silikon mit kantenlosem Magnetverschluss hat eine kleinere Oberfläche und kann ganz einfach per Wischdesinfektion gereinigt werden.

Als Mentor unterstützte Prof. Dr. Andreas Podbielski, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene, die jungen Gründer von Anfang an. Der leitende Krankenhaushygieniker der UMR ist sich sicher: „Der daisygrip wird bei unseren Ärzten und Pflegekräften gut ankommen, denn er erleichtert die Abläufe und verhindert Komplikationen.“ Vor allem bei Patienten, bei denen Medikamente oder Erkrankungen das Immunsystem unterdrücken, müsse das Risiko für Infektionen möglichst auf null reduziert werden.

Der Großauftrag der Unimedizin ist für das daisygrip-Team durchaus etwas Besonderes – sie sind dem Haus besonders verbunden. Denn hier entstand im Studium die Idee bei Konstantin Altrichter: „Wir hoffen, zukünftig noch mehr Leuchttürme wie die Rostocker Unimedizin davon zu überzeugen, ganz auf die Daisygrip-Venenstauer umzusteigen.“ Dass dieses Ziel durchaus ambitioniert ist, kann Britta Wark, die Leiterin des Geschäftsbereichs Zentraleinkauf und Logistik der UMR bestätigen: „Die Entscheidung für ein besseres, aber eben auch teureres Produkt haben wir uns nicht leicht gemacht. Langfristig wird sich die Investition durch besseres Handling auszahlen. Außerdem ist der daisygrip gegenüber hygienisch vergleichbaren Einmalprodukten auf lange Sicht sicher günstiger und vor allem nachhaltiger. Ein daisygrip-Schlauch hält bei täglicher Nutzung bis zu zwei Jahre.“

Nachhaltig ist es auch, dass die daisygrip GmbH ihre Stauschläuche regional in den Wismarer Werkstätten fertigen lässt. Dort stellen Menschen mit Behinderungen unter anderem Medizinprodukte her. Das Startup bedient neben der UMR auch Einzelaufträge bei mehreren Unikliniken, in Kreiskrankenhäusern und Arztpraxen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im vergangenen Jahr präsentierten sich die beiden Wissenschaftler in der bekannten Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“. Trotz Zusage von Unternehmer Carsten Maschmeyer während der Sendung kam der sogenannte Deal letztlich nicht zustande. „Aber das Hygieneproblem beim Blutabnehmen ist dadurch erstmals so richtig in der Öffentlichkeit wahrgenommen worden“, so Karl Hartmann. Zukünftig möchte das junge Unternehmen weitere Produkte entwickeln, die den Klinikalltag keimfreier machen. In enger Zusammenarbeit mit regionalen Partnern werden die Ideen der Gründer dabei bereits erprobt und optimiert.

Hygiene an der Unimedizin Rostock
An der Universitätsmedizin Rostock arbeiten zwei speziell ausgebildete Ärzte, vier Hygienefachkräfte, zwei weitere in der Fachausbildung sowie bis zu vier technische Assistentinnen im Bereich der Krankenhaushygiene. Es werden strenge Richtlinien eingehalten, damit sich Krankheitserreger und gesundheitsschädliche Substanzen nicht ungehindert verbreiten können.