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Neuer Linearbeschleuniger schwebt in Strahlenklinik ein

18. October 2019
Linearbeschleuniger

Die Einzelteile des Linearbeschleunigers schweben in die Strahlenklinik ein.

Linearbeschleuniger
Linearbeschleuniger

Im Behandlungsraum wird in den nächsten Woche der neue Linearbeschleuniger zusammengesetzt.

Aufwändige Anlieferung des dritten neuen Linearbeschleunigers

Rostock/Südstadt – Ein etwa sechs Tonnen schwerer Linearbeschleuniger wurde heute aus der Luft in die Strahlenklinik der Universitätsmedizin Rostock geliefert. 

Der Versa-HD-Linearbeschleuniger der Firma Elekta ist das letzte von drei Großgeräten der Strahlenklinik, die in den vergangenen zwei Jahren die Vorgängermodelle ersetzt haben. 

Die Anlieferung des hochmodernen Großgeräts war kompliziert. Es musste mit einem Spezialkran in den Innenhof gehoben werden, um von dort durch ein bodentiefes Fenster in den Behandlungsraum zu gelangen. Das Vorgängergerät wurde bereits zuvor zerlegt und abtransportiert. Die Behandlungsräume erfüllen aufgrund der Strahlenbelastung besondere bauliche Anforderungen wie zum Beispiel einen Meter dicke Wände.

Bei den Versa-HD-Linearbeschleunigern kommt die sogenannte VMAT-Technik (volumenmodulierte Rotationsstrahlentherapie) zum Einsatz. Das ist eine dynamische Bestrahlungstechnik, bei der Strahlung abgegeben wird, während sich das Gerät um den Patienten bewegt und gleichzeitig Feldform und Strahlenmenge angepasst werden können. „Diese Technik erlaubt eine hochpräzise Bestrahlung komplexer Fälle in kurzer Zeit und eine optimale Anpassung der Dosis an das Tumorgewebe“, erklärt Prof. Dr. Guido Hildebrandt, Direktor der Strahlenklinik. Umliegendes Gewebe könne zudem noch besser geschont werden. Ebenfalls neu sind ein spezieller Hochpräzisionslagerungstisch und ein externes Patientenpositionierungssystem. „Über im Bestrahlungsraum angebrachte Infrarotkameras wird die Patientenoberfläche genauestens überwacht und Änderungen können sofort durch den Lagerungstisch ausgeglichen werden“, erklärt Hildebrandt. Sogar Atembewegungen können dadurch kontrolliert werden. 

Mit den drei neuen Versa-HD-Beschleunigern sind bis zu 200 tägliche komplexe Strahlenbehandlungen bei Patienten möglich.