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Neues Medikament reduziert Risiko bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Krankheiten

09. April 2008

Das Universitätsklinikum Rostock beteiligte sich als Untersuchungszentrum an einer weltweit durchgeführten Studie zu Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Getestet wurden zwei moderne Arzneimittel an insgesamt 25.000 Patienten.

Ergebnis der Studie sind gute Noten für das neue der zwei Medikamente gegen Bluthochdruck, das Ärzte künftig verstärkt bei der Behandlung einsetzen werden, so Professor Hampel vom Uniklinikum Rostock. Die Ergebnisse der Studie wurden am 9. April 2008 in Rostock im Rahmen einer Fachtagung offen gelegt und diskutiert. Der Studie kommt besondere Bedeutung zu, weil Herz-Kreislauf-Krankheiten noch immer die weltweit häufigste Todesursache sind.

 

„Herz-Kreislauferkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins“, konstatiert Professor Dr. Rainer Hampel, Leiter der Abteilung für Endokrinologie am Universitätsklinikum Rostock. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht jeder dritte Todesfall auf Herz-Kreislauferkrankungen zurück. Schätzungsweise 17 Millionen Menschen erliegen den Folgen der Erkrankung. Allein in Deutschland verzeichnete das Statistische Bundesamt im Jahr 2006 400.000 Todesfälle durch Herz-Kreislauferkrankungen. „Viele der betroffenen Patienten können sich in naher Zukunft Hoffnung auf Besserung ihrer gesundheitlichen Situation machen“, so Professor Hampel. Das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall, arterieller Verschlusserkrankung und Koronarer Herzerkrankung könne sich verringern, weil Mediziner dank der Ergebnisse einer aktuellen Studie mit dem Titel ONTARGET Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen zukünftig effektiver behandeln können.

 

Im Rahmen einer Fachveranstaltung stellten Prof. Dr. med. Rainer Hampel (Klinik und Poliklinik für Innere Medizin, Rostock), Prof. Dr. med. Ulrich Kintscher (Charité Berlin), Prof. Dr. med. Burkhard Wedler (Klinikum Güstrow), Prof. Dr. med. Wolfgang Motz (Klinikum Karlsburg) jetzt ihren Kollegen aus der Region die Ergebnisse der ONTARGET-Studie vor. Über fünf Jahre wurde diese bislang größte Studie in der Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen in 40 Ländern mit über 25.000 Risikopatienten durchgeführt. Das Ergebnis: Telmisartan, zugelassen zur Behandlung der essentiellen Hypertonie (Bluthochdruck), kann bei Hochrisikopatienten mit kardiovaskulären Erkrankungen das Krankheits- und Sterblichkeitsrisiko ebenso deutlich reduzieren wie die Vergleichssubstanz Ramipril. Vorteil für die Patienten: Telmisartan ist wesentlich besser verträglich und senkt darüber hinaus den Blutdruck über 24 Stunden signifikant besser, wie in einer Vergleichsstudie mit 1.613 Hypertonikern gezeigt werden konnte.

 

ONTARGET-Ergebnis-Forum, 9. April 2008, 17.00 bis 21.00 Uhr, Radisson SAS Hotel Rostock, Lange Straße 40, 18055 Rostock. Leitung: Professor Dr. Rainer Hampel