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Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom im Fokus des 9. Nordlichtsymposiums des Onkologischen Zentrums am 24. November 2012 in Rostock

21. November 2012

Das Onkologische Zentrum der Universitätsmedizin Rostock befasst sich in seinem „9. Nordlichtsymposium“ am 24. November 2012 mit dem nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom, einer Form von Lungenkrebs.

Im Mittelpunkt stehen dabei aktuelle Möglichkeiten der interdisziplinären Diagnostik und chirurgischen, medikamentösen und strahlentherapeutischen Behandlung. Reflektiert werden aber auch Aspekte der Psychoonkologie, der Rehabilitation sowie der Palliativmedizin. Das Symposium richtet sich an pflegerisches Personal, Medizinisch-Technische Radiologie-Assistenten (MTRA), Medizinphysiker und Mediziner. Erwartet werden rund 200 Teilnehmer aus ganz Mecklenburg-Vorpommern.

 

In Mecklenburg-Vorpommern wurden von 2000-2008 rund 8.800 Lungenkrebsneuerkrankungen registriert (siehe Krebsregister: www.kebsregister.uni-rostock.de). Seit langem ist Tabakrauch als Hauptrisikofaktor für den Lungenkrebs bekannt. Bei Männern sind offenbar neun von zehn, bei Frauen mindestens sechs von zehn Lungenkrebserkrankungen auf das aktive Rauchen zurückzuführen. Die altersstandardisierten Erkrankungs- und Sterberaten entwickeln sich bei beiden Geschlechtern gegenläufig. Seit Ende der 1990er Jahre stiegen sie bei den Frauen jeweils um 30 Prozent, wohingegen die Raten der Männer kontinuierlich zurückgingen. Diese unterschiedliche Entwicklung wird auf ein verändertes Rauchverhalten beider Geschlechter zurückgeführt.

 

„Die Prognose für die Gesamtheit der Krebserkrankungen der Lunge ist unverändert ungünstig“, sagt Professor Dr. Guido Hildebrandt, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Organisator des Symposiums. Das relative Fünf-Jahres-Überleben liege in Deutschland für Männer bei 15 Prozent und für Frauen bei 19 Prozent. Die Erkrankung werde häufig erst sehr spät entdeckt und sei dann oft bereits mit einer Ausbreitung im ganzen Körper verbunden, so dass ein alleiniger operativer Eingriff meist nicht ausreicht oder gar nicht mehr möglich ist. „Die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten der nichtkleinzelligen Lungentumore hat lange stagniert“, konstatiert Professor Hildebrandt. Dank neuer Erkenntnisse sei aber nun wieder ein Fortschritt bei den Behandlungsergebnissen zu verzeichnen, so Professor Hildebrandt, und zwar vor allem im Bereich der multimodalen, also auf mehreren Bausteinen fußenden Behandlung. Außerdem sei durch ein besseres Verständnis der Biologie dieser Tumoren sowie eine genauere feingewebliche und molekulare Analyse der Untergruppen des nichtkleinzelligen Lungekarzinoms eine individuellere Behandlung als vor Jahren, vor allem durch neu zugelassene, selektiv wirksame Medikamente möglich.

 

„Somit sind sowohl Diagnose und Therapie, als auch Rehabilitation und Nachsorge von Tumoren der Lunge eine sich stetig weiterentwickelnde interdisziplinäre Herausforderung“, so Professor Hildebrandt. Gerade das nichtkleinzellige Bronchialkarzinom mache einen fächerübergreifenden Ansatz unerlässlich. Dieses Prinzip wird im Onkologischen Zentrum der Universitätsmedizin Rostock praktiziert: Die individuellen Krankheitsfälle werden in gemeinsamen Sprechstunden und interdisziplinären Tumorkonferenzen diskutiert, individuelle Behandlungspläne abgestimmt und mit den betroffenen Patienten besprochen.

 

 

24. November 2012, 9.00 bis 14.30 Uhr Hörsaal der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik, Albert-Einstein-Straße 2, 18059 Rostock, www.strahlentherapie.med.uni-rostock.de

 

Hintergrund: Zahlen und Fakten:

Lungenkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung sowohl bei Männern als auch bei Frauen. In Deutschland erkrankten im Jahr 2008 rund 34.000 Männer und 15.500 Frauen an Lungenkrebs, ca. 29.500 Männer und 13.000 Frauen verstarben daran. Somit ist Lungenkrebs mit einem Anteil von 26 Prozent weiterhin mit Abstand die häufigste Krebstodesursache bei Männern und mit einem Anteil von 13 Prozent die dritthäufigste Krebstodesursache bei Frauen in Deutschland.

 

In Mecklenburg-Vorpommern wurden von 2000-2008 rund 8.800 Lungenkrebsneuerkrankungen registriert (siehe Krebsregister: www.kebsregister.uni-rostock.de). Seit langem ist Tabakrauch als Hauptrisikofaktor für den Lungenkrebs bekannt. Bei Männern sind offenbar neun von zehn, bei Frauen mindestens sechs von zehn Lungenkrebserkrankungen auf das aktive Rauchen zurückzuführen. Die altersstandardisierten Erkrankungs- und Sterberaten entwickeln sich bei beiden Geschlechtern gegenläufig. Seit Ende der 1990er Jahre stiegen sie bei den Frauen jeweils um 30 Prozent, wohingegen die Raten der Männer kontinuierlich zurückgingen. Diese unterschiedliche Entwicklung wird auf ein verändertes Rauchverhalten beider Geschlechter zurückgeführt.