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Notfalleinsatz der Neurochirurgen rettet Leben von Baby

17. November 2021
Prof Freiman im OP

Neurochirurg Prof. Dr. Thomas Freiman hat den Säugling gemeinsam mit einem Kollegen operiert

Hirnblutung in Kinderklinik der Unimedizin Rostock rechtzeitig erkannt

Als ein wenige Wochen alter Säugling mit epileptischen Anfällen und auffälliger gelber Hautfärbung in die Kinderklinik der Unimedizin eingeliefert wurde, schrillten bei den diensthabenden Ärzten und Schwestern die Alarmglocken. Sofort erfolgten Untersuchungen in verschiedenen Abteilungen. Dabei wurde eine Gehirnblutung festgestellt, deren Ursache unklar war. Der Kindergastroenterologe Prof. Dr. Michael Radke, der das Baby mitbehandelte, vermutete eine seltene angeborene Lebererkrankung. Dies konnte durch gezielte Untersuchungen dann tatsächlich bestätigt werden.

Die Lebererkrankung führt zu Störungen der Blutgerinnung und unbehandelt zum Verbluten der kleinen Patienten. Die sofort nötige Operation stellte deshalb nicht nur die Neurochirurgen vor große Aufgaben. Zuvor mussten die Spezialisten der Anästhesie und Intensivmedizin um Oberarzt PD Dr. Ehler die Blutgerinnungsfaktoren vollständig ergänzen, die durch das Leberversagen ausgefallen waren.

Mitten in der Nacht wurde das Baby von Neurochirurg Dr. Svorad Trnovec und Prof. Dr. Thomas Freiman, dem Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, als Notfall operiert. „Wir konnten das kleine Kind mit dem Mikroskop und ganz feinen Instrumenten schonend und ohne großen Blutverlust erfolgreich behandeln. Die Blutung wurde gestillt und die epileptischen Anfälle verschwanden im Verlauf der nächsten Tage wieder“, so Freiman.

Die stellvertretende Direktorin der Kinder- und Jugendklinik und Kinderneurologin, Prof. Dr. Astrid Bertsche, ist froh, dass dem kleinen Patienten so schnell und so gut geholfen werden konnte. „Neurochirurgische Notfalloperationen bei so kleinen Kindern sind zum Glück nur selten nötig. Umso wichtiger ist es aber, dass die Unimedizin jederzeit dazu in der Lage ist. Die kurzen Wege hier an der Klinik und die fachübergreifende Zusammenarbeit unterschiedlicher Experten haben dem Baby das Leben gerettet.“

Nach der lebensrettenden Hirnoperation wurde das Kind für wenige Tage auf der Intensivstation versorgt. Es erholte sich sehr schnell und wurde zur weiteren spezialisierten Diagnostik in das Zentrum für angeborene Lebererkrankungen nach Hannover verlegt.