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Palliativstation am Universitätsklinikum Rostock eröffnet: Ministerin Manuela Schwesig nahm an der feierlichen Einweihung teil

21. November 2009

Am Universitätsklinikum Rostock wurde der erste universitäre interdisziplinäre Bereich für Palliativmedizin in Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht.

Angesiedelt ist die neue Station für schwerstkranke Patientinnen und Patienten am Zentrum für Innere Medizin III – Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin. Zu der festlichen Veranstaltung am 21. November konnte auch Manuela Schwesig, Ministerin für Soziales und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern begrüßt werden. „Eine solche Station, in der Schwerstkranke würdevoll behandelt werden können, ist für unser Bundesland mit seiner besonderen demographischen Entwicklung sehr wichtig. Als wesentlich an dieser universitären Einrichtung betrachte ich außerdem, dass auch die Ausbildung von notwendigem Fachpersonal und die Forschung auf dem Gebiet der Palliativmedizin gefördert werden“, so die Ministerin.

 

Die Palliativmedizin ist ein Bereich der Medizin, der sich Patienten widmet, die an einer fortschreitenden, nicht heilbaren Erkrankung leiden. Ein Team aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen kümmert sich um die schwerstkranken Patienten und lindert körperliche Symptome wie Luftnot und Schmerzen. Ziel ist es, die Patienten körperlich und seelisch so zu stabilisieren, dass eine Weiterbetreuung in anderem Umfeld möglich ist. „Dabei können wir am Universitätsklinikum Rostock schnell und unkompliziert auf ein breit gefächertes Spektrum an medizinischer Kompetenz und Erfahrung zurückgreifen“, betont Professor Dr. Peter Schuff-Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. „Die Universitätsmedizin ist einer der Leistungsträger unserer Universität. In den neuen Bereich für Palliativmedizin fließen Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zusammen, um denen zur Seite zu stehen, die nicht mehr geheilt werden können, denen aber sehr wohl geholfen werden kann und nach allen ethischen Grundsätzen auch muss. Auch in der Universitätsmedizin steht die Patientin/der Patient im Mittelpunkt“, so Professor Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock.

 

Die Behandlung erfolgt ganzheitlich und wird individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten abgestimmt. Weil körperliches und seelisches Befinden gleichermaßen wichtig sind, werden neben Ärzten auch Psychologen, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und Seelsorger hinzugezogen.„Wir möchten unseren Patienten bis zuletzt eine bestmögliche Lebensqualität erhalten“, bekräftigt der Leiter des neuen Bereichs, Professor Dr. Christian Junghanß. Auf Wunsch des Patienten werden deshalb auch Angehörige oder andere nahestehende Personen, mehr als im normalen Klinikbetrieb üblich, einbezogen. Zudem ist ein Notdienst rund um die Uhr eingerichtet.

 

Die neue Abteilung mit zehn Betten befindet sich im zweiten Stock der Kinderklinik an der Ernst-Heydemann-Straße. Der Gebäudetrakt wurde Anfang des Jahres komplett saniert. Die Räume sind großzügig geschnitten, wohnlich, hell und ruhig. Ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer bietet Rückzugsraum für Gespräche.

 

„Mit der Eröffnung der Palliativstation verbessern wir auch die palliativmedizinische Ausbildung der Schwestern und Ärzte im Umgang mit unseren schwerstkranken Patienten“, erläutert der Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Dr. Emil C. Reisinger. Seminare und Vorlesungen für Studenten sowie Weiterbildungsmöglichkeiten für angehende Fachärzte werden an der Universität Rostock angeboten.

 

Bereits im Oktober wurde der neu eingerichteten Station ein Scheck von 4.000 Euro überreicht. Die Mitarbeiter der Ostseesparkasse Rostock hatten die Summe, die vom Unternehmen noch aufgerundet wurde, auf einer Betriebsfeier zusammengetragen. Das Geld wird für zusätzliche Leistungen und kurzfristig notwendige Hilfen verwendet, die den individuellen Bedürfnissen der Schwerstkranken gerecht werden.