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Palliativtag: Manchmal sind die Helfer ganz akut gefragt

21. March 2014

Ein Szenario, das niemand erleben möchte: Jemand erkrankt plötzlich derart schwer, dass das bisherige Leben erschüttert wird und der Tod droht. „Auf so etwas ist niemand vorbereitet“, sagt Prof. Dr. Christian Junghanß, Leiter der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin der Universitätsmedizin Rostock. Dann ist die Welt aus den Fugen, alles auf den Patienten, die Krankheit und die Behandlung konzentriert. „Das ist gerade für die Angehörigen eine schwierige Situation“, sagt Junghanß. „Manchmal müssen kleine Kinder versorgt werden, ist die Familie durch Schulden belastet, der Arbeitgeber kann nicht auf den Angehörigen verzichten. Angst macht sich breit.“ Kurzum: Der Palliativ-Notfall tritt ein, in dem unter anderem Pflegepersonal, Ärzte und Sozialarbeiter ganz akut gefragt und ohne Vorbereitung helfende Hände in allen Lebensbereichen vonnöten sind. Er ist Thema beim Palliativtag der Universitätsmedizin, zu dem am Freitag und Sonnabend 200 Fachkräfte aus dem ganzen Norden nach Rostock strömen werden.

"Füreinander da sein" lautet das Motto der Veranstaltung im Audimax auf dem Campus Ulmenstraße. Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen, Physio- und Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Seelsorger, Ehrenamtler sowie Angehörige kommen zum Austausch zusammen und lernen Neues. Die Referenten sind Ärzte, Pfleger sowie Vertreter anderer Professionen. Auch Maria Baldwin, Leiterin eines ambulanten Hospizdienstes, wird von ihrer Arbeit berichten.

„Neu dabei ist ein Workshop zur Basispflege in der Palliativmedizin, dafür haben sich viele Leute angemeldet“, sagt Prof. Junghanß. Seelsorge und Trauerbegleitung sind ebenfalls als Schwerpunkte hinzugekommen. Was tun in schwierigen Situationen, was ist erlaubt, was tabu - solche Fragen werden beim Palliativtag behandelt. Unter anderem wird es eine Podiumsdiskussion zur Therapiebegrenzung geben – Eltern zweier verstorbener Kinder reden mit.

Rostocker Palliativtag „Füreinander da sein“: Freitag und Sonnabend, 21./22. März

Info: www.palliativ.med.uni-rostock.de