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Pandemie erschwert Einreise für vietnamesische Pflegeazubis

03. January 2022
Pflegekraft am Patientenbett

Anh Thu Tran absolviert im ersten Lehrjahr ihre Ausbildung zur Gesundheitskrankenpflegerin. Sie arbeitet in der Kardiologie und misst den Blutzuckerspiegel bei einem Patienten.

Pflegekraft füllt Medizinprodukte auf

Pflegeazubi Anh Thu Tran füllt Medizinprodukte für den täglichen Bedarf auf.

Unimedizin Rostock scheut keine Mühen für Rekrutierung

Rostock – Die Rekrutierung der vietnamesischen Pflegeazubis hat die Unimedizin Rostock in diesem Ausbildungsjahrgang vor besonders große Herausforderungen gestellt. Kurz bevor der vierte Jahrgang in Deutschland einreisen konnte, wurde Vietnam zum Corona-Hochrisikogebiet erklärt. „Die dortigen Einschränkungen und Auflagen haben die Einreise extrem erschwert“, erklärt Caren Erdmann, Referentin des Pflegevorstands und Verantwortliche für das Rekrutierungsprogramm. Die Rostocker Pflegekräfte sind aber aufgrund des akuten Fachkräftemangels auf die Unterstützung der Kollegen aus dem fernöstlichen Staat dringend angewiesen. Deswegen hat die Unimedizin Rostock keine Mühen gescheut. „Wir haben mittlerweile ein breites und vertrauensvolles Netzwerk mit Ämtern, Behörden und Vereinigungen in Vietnam und in Deutschland aufgebaut. Diese Kontakte haben wir genutzt, um die Hürden zu meistern, die durch die Pandemie entstanden sind“, erklärt Pflegevorstand Annett Laban.

Beispielsweise hatte die vietnamesische Botschaft ihren Betrieb eingeschränkt. „Dadurch verzögerte sich die Ausstellung der Visa erheblich. Die Anreise und die Begrüßungstage mit den dazugehörigen Behördengängen mussten wir komplett umorganisieren“, so Erdmann. Statt wie geplant an einem Tag, mussten die 20 angehenden Pflegeazubis daher an drei verschiedenen Tagen anreisen. Vom Flughafen sind sie direkt in das Wohnheim in Quarantäne gegangen. Nach fünf Tagen wurden die Neuankömmlinge im Testzentrum der Unimedizin „freigetestet“ und durch den Betriebsärztlichen Dienst schnellstmöglich geimpft. Viel Kraft und Mühe hat Caren Erdmann investiert, damit sich die Vietnamesen in ihrer neuen Heimat sofort gut aufgehoben fühlen. „Wir haben aber auch viel Unterstützung von unserem Wohnheimvermieter, dem Ortsamt und dem Migrationsamt erhalten.“ Dank der schnellen und unkomplizierten Zusammenarbeit konnten die Azubis ohne größere Verzögerung mit ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft starten.

Das Rekrutierungsprogramm hat sich in den vergangenen drei Jahren bewährt. „Die ersten vietnamesischen Pflegekräfte haben ihre Ausbildung mit Bravour bestanden und sind auf unseren Stationen gut eingebunden“, betont Pflegevorstand Laban. Auch in den kommenden Jahren sind weitere Ausbildungsjahrgänge mit vietnamesischen Pflegeazubis geplant. Schließlich sei das Rekrutierungsprogramm ein erfolgreicher Baustein zur Nachwuchssicherung, so Laban. Insgesamt haben in diesem Jahr 100 junge Menschen ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft an der Unimedizin Rostock begonnen.