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Papierloses Klinikum: Rostock hat voll digital arbeitende Kinder-ITS/Universitätsmedizin Rostock führte landesweit modernstes Dokumentationssystem ein

28. February 2012

Die Abteilung für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin an der Universitätsmedizin Rostock arbeitet als landesweit erste Kinder-Intensivstation mit einem neuartigen digitalen Dokumentationssystem.

Patientendaten und Krankheitsverläufe werden ausschließlich am Computer erfasst und dargestellt, herkömmliche Papierakten gehören der Geschichte an. Genutzt wird dafür ein Programm namens COPRA 6. Langfristig soll das ganze Klinikum papierlos arbeiten.

 

„Das System arbeitet nach einem Baukastenprinzip, und wir haben in Rostock die für uns passende Konfiguration selbst zusammengestellt“, sagt Dr. Martin Weidig, Projektleiter für die Einführung dieser sogenannten Patienten-Daten-Management-Systeme (PDMS) an der Universitätsmedizin Rostock. Die Erfahrungen der Rostocker flossen dabei in die Entwicklung und Weiterentwicklung des Systems ein. Eingeführt wurde es auf der Kinder-ITS im vergangenen Jahr und hat sich mittlerweile bewährt. „Das System erleichtert sehr vieles“, so Dr. Weidig. Da alles per Computer erfasst und überwacht wird, gehen keine Daten verloren. Die Beatmungs-, Blutdruck-, Herzfrequenz- und andere Werte werden automatisch von den Medizingeräten übernommen, so dass der Fortgang der Therapie von der Aufnahme bis zur Entlassung des Patienten lückenlos erfasst und dargestellt werden kann.

 

Auf der Station hat sich das neue System fest etabliert. „Früher sind wir mit einem Rollwagen von Bett zu Bett gefahren und haben in den Akten geblättert“, so Dr. Gert Warncke, Oberarzt auf der Kinder-ITS. Heute befindet sich an jedem Bett ein Computer, der mit allen Medizingeräten der Station und anderen Informationssystemen des Klinikums vernetzt ist. Auf einem Bildschirm werden so alle Daten zu einem Patienten gebündelt und übersichtlich dargestellt.

 

Das erste digitale PDMS wurde in Rostock 2008 auf der Intensivstation des Perioperativen Zentrums etabliert. Seitdem haben mehrere Abteilungen des Hauses, wie der interdisziplinäre Schockraum und die Kinder-ITS das System übernommen. Derzeit wird an der Einführung auf der Intensivstation des Zentrums für Innere Medizin und in der klinischen Anästhesie im OP gearbeitet. Ziel sei es, den gesamten Intensiv- und OP-Bereich der Universitätsmedizin Rostock mit dem digitalen Erfassungssystem auszustatten, so Dr. Weidig. Das auf der Kinder-ITS etablierte System COPRA in der Version 6 ist eine Neuentwicklung, die sich fundamental von den vorherigen Versionen unterscheidet. Es wurde zunächst nur an bundesweit vier Häusern eingesetzt. „Aus diesem Grund kommen auch regelmäßig Kollegen aus anderen Häusern zu uns, um das System in der Praxis zu erleben“, so Dr. Weidig.