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Prof. Dr. Susanne Singer stärkt Onkologie-Forschung im CCC-MV

24. April 2025
Frau mit Brille vor einem modernen Gebäude

Prof. Dr. Susanne Singer ist von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz an die Universitätsmedizin Rostock gewechselt.

Neue Lehrstuhlinhaberin legt Schwerpunkt auf Lebensqualität sowie der Perspektive von krebserkrankten Patientinnen und Patienten

Die Universitätsmedizin Rostock verstärkt ihre Expertise im Bereich der Onkologie: Prof. Dr. Susanne Singer tritt als erste Inhaberin des neu geschaffenen Lehrstuhls für Lebensqualität in der Onkologie am Comprehensive Cancer Center Mecklenburg-Vorpommern (CCC-MV) an. Sie wird sich in ihrer Forschung und Lehre insbesondere mit der Wahrnehmung der Perspektive von Patientinnen und Patienten sowie den psychosozialen Folgen von Krebserkrankungen beschäftigen.

„Mit Prof. Dr. Singer gewinnen wir eine herausragende Wissenschaftlerin mit internationaler Erfahrung, die das Thema Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten auf hohem Niveau weiterentwickeln wird“, ist sich Prof. Dr. Bernd Krause, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock, sicher. „Ihre Arbeit wird dazu beitragen, dass die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten noch stärker in die Forschung und Versorgung einfließen.“

Prof. Singer bringt umfangreiche Erfahrung in der Epidemiologie und Versorgungsforschung mit. Ihre wissenschaftliche Laufbahn begann mit einem Psychologiestudium an der Universität Leipzig und der Universität Nijmegen (Niederlande). Nach ihrer Promotion und zeitgleich mit ihrer Habilitation in Leipzig absolvierte sie einen Master in Epidemiology an der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Seit 2012 war sie Professorin für Epidemiologie und Versorgungsforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und zuletzt stellvertretende Institutsdirektorin.

Ein Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der Entwicklung und internationalen Validierung von Fragebögen zur Messung der Lebensqualität bei Krebserkrankten, zum Beispiel bei Menschen, bei denen Kopf-Hals-Tumore diagnostiziert wurden. Sie betont: „Die Perspektive der Patientinnen und Patienten ist oft eine andere als die der Ärzteschaft. Gerade bei neuen Therapien, wie der Immuntherapie, sind die Auswirkungen auf die Lebensqualität oft noch unzureichend untersucht. Unsere Forschung hilft, diese Aspekte frühzeitig zu erkennen und zu verbessern.“

Zudem hat Prof. Singer auch erforscht, wie insbesondere auch Männer für die wichtige psychosoziale Beratung während und nach einer Erkrankung erreicht werden können. „Wir konnten zeigen, dass eine andere Gestaltung von Informationsmaterialien sowie Gruppenaktivitäten wie Wandern oder Segeln helfen, die Akzeptanz bei Männern zu erhöhen und den Zugang zur Beratung zu erleichtern.“

Das Comprehensive Cancer Center Mecklenburg-Vorpommern wurde 2010 gegründet und ist ein Verbund der Universitätsmedizin Rostock, der Universitätsmedizin Greifswald und zahlreicher Partnerkliniken sowie Forschungseinrichtungen. Ziel des Zentrums ist die interdisziplinäre, umfassende Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten, die Einbeziehung ihrer Perspektive in die Krebsforschung, die Etablierung innovativer Therapien durch klinische Studien sowie die Bündelung der onkologischen Expertise im Land. Im Februar wurde Prof. Dr. Jörg Haier als Direktor des CCC-MV für den Standort Rostock berufen.