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Rostocker Aktionswoche gegen Suchtgefahren

11. September 2023
Porträt eines Mannes mit Oberhemd vor einem Bücherregal

Prof. Oliver Tucha, Leitender Psychologe der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock, klärt über Suchtgefahren im Alltag auf.

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Unimedizin Rostock engagiert sich in der Suchtprävention/Informationen über Suchtgefahren im Alltag

Alkohol, Drogen, Internetsucht, Glücksspiel oder andere Verhaltensweisen: Suchterkrankungen sind ein ernstes Problem unserer modernen Gesellschaft, das viele Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Status betrifft. Die Sucht kann jeden treffen, da viele Faktoren zur individuellen Gefährdung beitragen. Dazu gehören zum Beispiel die genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse wie traumatische Ereignisse, soziale Faktoren wie beispielsweise der Einfluss von Freunden und Familie oder auch psychische Gesundheitsfaktoren wie unter anderem eine Depression.

Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock unterstützt im September die Aktionswoche gegen Suchtgefahren der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. „Bei dieser jährlich stattfindenden Aktionswoche informieren verschiedene Einrichtungen die Menschen über Suchtgefahren im täglichen Leben“, erläutert Prof. Dr. Oliver Tucha, Leitender Psychologe der Klinik. Dabei engagieren sich neben der Klinik unter anderem auch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport M-V, die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen M-V, rehabilitative Einrichtungen, Beratungsstellen, Vereine und Verbände in und um Rostock. Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie organisiert dabei, wie jedes Jahr, ein Suchtsymposium, dieses Jahr mit dem Themenschwerpunkt „Sucht und Suizid“.

Eine Sucht kann das Leben der Betroffenen und ihrer Familien deutlich beeinträchtigen. Laut Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit, sind etwa 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig und Schätzungen zufolge 2,3 Millionen Menschen medikamentenabhängig. Gegenwärtig geht man davon aus, dass um die 600.000 Menschen einen problematischen Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen aufweisen. Zudem konsumieren etwa 12 Millionen Menschen regelmäßig Nikotin. Weitere 500.000 Menschen zeigen ein problematisches oder sogar krankhaftes Glücksspielverhalten. Die direkten und indirekten Kosten von Suchterkrankungen werden auf rund 40 Milliarden Euro jährlich geschätzt.

„Um den Konsum von Suchtmitteln und das Auftreten sogenannter „nicht-stoffgebundener Süchte“ wie beispielsweise Spiel-, Kauf-  oder Onlinesucht zu reduzieren oder gar zu vermeiden, sind suchtvorbeugende und aufklärende Maßnahmen wie die geplante Aktionswoche gegen Suchtgefahren ein wichtiger Baustein zum Schutz unserer Mitmenschen und Gesellschaft“, sagt Psychologe Tucha.

Die 29. Aktionswoche gegen Suchtgefahren findet dieses Jahr unter dem Motto „Suchthilfe – QUO VADIS“ vom 18. bis 20. September in Rostock statt. Hier geht es zum Programm.