Weltweit erstmalig wurde jetzt am Universitätsklinikum Rostock (AöR) erfolgreich eine Transplantation körpereigener Knochenmark-Stammzellen im Rahmen einer videoskopischen Herzklappenkorrektur durchgeführt.
Bei dem Patienten, der an einer schweren Herzmuskelschwäche litt, war eine defekte Herzklappe über einen nur vier Zentimeter kurzen Schnitt am seitlichen Brustkorb repariert worden. Gleichzeitig konnten zuvor aus dem Knochenmark des Patienten gewonnene Stammzellen gezielt in den erkrankten Herzmuskel eingespritzt werden.
Eine neue Operationstechnologie unter Einsatz einer Videokamera im Herzen ermöglichte die präzise Klappenkorrektur und die punktgenaue Applikation der Zellen in die geschädigte Herzwand – und das alles ohne die übliche Eröffnung des Brustkorbes.
Der Eingriff erfolgte in der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, geleitet wurde er vom Rostocker Herzchirurgen Prof. Andreas Liebold (46), der sich mit dem Ausgang der Operation überaus zufrieden zeigte: „Die Kombination der kardialen Stammzelltherapie mit innovativen, minimal-invasiven Operationsmethoden eröffnet völlig neue Behandlungsstrategien“. Der behandelte Patient konnte bereits aus dem Universitätsklinikum entlassen werden. Die Rostocker Ärzte erhoffen sich von der neuen Therapie einen wirkungsvollen Ansatz für Patienten mit Herzmuskelschwäche.
Die Herzchirurgen am Universitätsklinikum Rostock (AöR) arbeiten seit mehreren Jahren an der Entwicklung und Erprobung der kardialen Stammzelltherapie. Im Jahr 2001 wurde die weltweit erste Stammzellinjektion in einen durch Infarkt beschädigten Herzmuskel vorgenommen. Mittlerweile wurden 140 Patientinnen und Patienten mit der kardialen Stammzelltherapie behandelt.