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Rostocker Nachwuchsforscher trifft Nobelpreisträger

01. June 2023
Dr. Marcel Naumann steht im Labor neben einem Tisch.

Dr. Marcel Naumann erforscht im Labor die Ursachen für die Entstehung von ALS.

Assistenzarzt der Medizinischen Fakultät Rostock zu Netzwerktreffen nach Lindau eingeladen

Dr. Marcel Naumann kann sich glücklich schätzen: Der Rostocker Assistenzarzt der Universitätsmedizin Rostock wurde als einer von 600 jungen Nachwuchsforschern weltweit ausgewählt, um vom 25. bis 30 Juni beim Nobelpreisträgertreffen im bayerischen Lindau am Bodensee dabei zu sein. Der angehende Facharzt für Neurologie forscht an der Sektion für Translationale Neurodegeneration „Albrecht Kossel“ und geht den Ursachen für die Entstehung und den Fortschritt der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) auf den Grund. „Ich fühle mich geehrt, dass ich für das Treffen in Lindau ausgewählt wurde und hoffe, die Medizinische Fakultät würdig zu vertreten“, sagt Naumann. Er freut sich auf den wissenschaftlichen Austausch auf Augenhöhe mit namhaften internationalen Forschern und will das mitgebrachte Wissen mit den Kollegen in Rostock teilen.

„Dr. Marcel Naumann fährt als Vertreter unserer Medizinischen Fakultät nach Lindau. Schon der Namensgeber der Rostocker Sektion, Albrecht Kossel, erhielt 1910 den Nobelpreis für seine Forschung zur Eiweiß-Chemie. So schließt sich der Kreis und dies ist nun eine willkommene Gelegenheit, den Forschungsstandort Rostock in Bayern angemessen zu vertreten“, erklärt Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock.

Dr. Marcel Naumann ist Teil des Clinician-Scientist-Programms der Rostocker Medizinischen Fakultät. Angehende Fachärzte erhalten darin einen Freiraum, in dem sie sich auf ihre Forschung konzentrieren können. In der Arbeitsgruppe von Sektionsleiter Prof. Dr. Dr. Andreas Hermann, der als Jungwissenschaftler ebenfalls schon in Lindau war, geht Naumann seiner Grundlagenforschung an ALS nach. Die Krankheit ist bisher unheilbar. Betroffene verlieren die Fähigkeit, sich zu bewegen, zu sprechen und zu atmen. Bei der ALS finden sich Eiweißablagerungen im Gehirn, die möglicherweise zum Absterben der Nervenzellen beitragen. Erste Substanzen, die diese Ablagerungen verhindern, wurden und werden bereits in Studien an Patienten getestet. „Mit neuartigen Therapien hoffen, wir den Verlauf verlangsamen und die Prognose sowie die Lebensqualität verbessern zu können“, erklärt Hermann.