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Schwester der Unimedizin ist Rostocks erste Atmungstherapeutin

09. April 2015

Lisa Jordan ist in kniffligen Fragen auf den Notfall vorbereitet.

An der Rostocker Universitätsmedizin hat die erste Atmungstherapeutin ihre Ausbildung abgeschlossen. Lisa Jordan, seit 2010 Krankenschwester in der Abteilung für Pneumologie, hat sich neben ihrem Beruf für die zweijährige Fortbildung in Berlin entschieden. Künftig kann sie Ärzten bei der Versorgung von Patienten mit Atmungsproblemen besser unterstützen.

In Theorieeinheiten und Einsätzen in der Praxis hat Jordan sich intensiv mit Lungenfunktion, Therapiemöglichkeiten und Patientenbefunden beschäftigt. „Ich arbeite an der Schnittstelle zwischen Arzt und Krankenschwester“, beschreibt Jordan ihren neuen Einsatzbereich. „Unter ärztlicher Aufsicht kann ich selbstständig Arbeiten erledigen, die sonst nur Medizinern zustehen.“ Als Atmungstherapeutin darf Jordan beispielsweise nicht-invasive Beatmungen einleiten und die Bronchien von Patienten untersuchen. 

„Ein wichtiger Schritt, um die Behandlung unserer Patienten weiter zu verbessern“, betont sie. „Als normale Pflegekraft fehlt einem oft das nötige Hintergrundwissen.“ Hier will die Spezialistin ansetzen und auch Kollegen in diesem Bereich schulen. „Wie und wann sollte man einen Patienten beatmen und welche Kanüle ist dafür die beste? Auf solche kniffligen Fragen sollte man im Ernstfall vorbereitet sein.“

Prof. Dr. Christian Virchow, Leiter der Abteilung, freut sich über die Zusatzqualifikation seiner Mitarbeiterin. „Es ist wichtig, solche speziell ausgebildeten Fachkräfte zu haben“, sagt er. „Nur so können wir den ständig wachsenden Anforderungen durch beatmete Patienten gerecht werden.“

Das Berufsbild des Atmungstherapeuten wurde erst vor wenigen Jahren in Deutschland eingeführt. In Rostock ist Lisa Jordan bisher die einzige Schwester, die über dieses Zertifikat verfügt. Eine weitere Mitarbeiterin der Rostocker Pneumologie ist jetzt in die Ausbildung gestartet.