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Sonderschicht in der Zahnklinik

16. October 2015

Unzählige Zahnmedizin-Studenten hatten sich freiwillig für den Sondereinsatz gemeldet.

Studenten und Mediziner behandeln Flüchtlinge

Der Hilferuf eines betreuenden Arztes aus dem Flüchtlingsheim Mühlengeez ging ein – und sofort setzten sich die Zahn-Spezialisten der Universitätsmedizin Rostock in Bewegung. „Wir wurden angefragt, weil 30 bis 40 Flüchtlinge dringend zahnärztlich untersucht werden mussten und haben nicht gezögert“, sagt Dr. Dieter Pahncke, Oberarzt in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie. So konnten alle Patienten am Mittwoch in einer fünfstündigen Sonderschicht erfolgreich behandelt werden. Ein glücklicher Umstand machte die spontane Aktion möglich: „Das Semester hatte gerade begonnen, die Studenten waren wieder da“, sagt Pahncke. „Plötzlich hatten wir mehr Personal, um das große Aufkommen an Hilfsbedürftigen zu stemmen.“

Eine Rundmail des Vorsitzenden des Fachschaftsrats Zahnmedizin David Krüger genügte – auf seine Bitte um Unterstützung meldeten sich sofort zig freiwillige Kommilitonen. „Am Ende standen fast alle Studierenden des vierten und fünften Studienjahres im Behandlungssaal“, erzählt Krüger. Zahnärzte aus der Kieferchirurgie und andere Assistenzzahnärzte kamen spontan dazu, und nachdem ihnen Babysitter für ihre Kinder organisiert worden waren, zogen sich auch die Zahnarzthelferinnen neben den Behandlungsstühlen die Einmalhandschuhe über. Zahnschmerzen durch Nerv-Entzündungen, Karies und zerstörte Zähne – mit diesen Beschwerden kamen die Männer und Frauen aus Mühlengeez. Sie wurden untersucht, geröntgt, einige Zähne mussten gezogen, andere mit Füllungen versehen werden.

„Die Hilfsbereitschaft unserer jungen Leute ist großartig“, lautet Pahnckes Resümee nach der Sonderschicht. Und an den Augen der Patienten habe er nach der Behandlung Dankbarkeit ablesen können.

Kontakt: Dr. Dieter Pahncke, Oberarzt in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universitätsmedizin Rostock, Tel.: 0381 / 494 6528