Rostock – Es juckt, es schuppt und es geht weit über die Haut hinaus – Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) leiden nicht nur unter teils schweren Hautveränderungen, sondern auch unter ihrer Umwelt. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene fühlen sich wegen ihrer Hauterkrankung oft ausgegrenzt, angestarrt und zum Teil gemobbt. Anlässlich des Welt-Psoriasistages weist die Unimedizin Rostock auf ihre speziellen Beratungs- und Therapieangebote für Erkrankte hin.
Prof. Dr. Steffen Emmert, Leiter der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie der Unimedizin Rostock, kennt die Leidenswege seiner Patienten gut. „Wer zu uns kommt, hat schon viele Therapien hinter sich. Gerade junge Patienten leiden sehr unter den optischen Beeinträchtigungen durch ihre Schuppenflechte. Bei den Älteren zeigt sich dann deutlich, dass es sich bei Psoriasis um eine entzündliche Systemerkrankung handelt, bei der auch häufig die Gelenke betroffen sind“, beschreibt Emmert die Situation der Kranken. Die Unimedizin Rostock hat für sie eine Spezialsprechstunde etabliert, in der sich ein Team von fachkundigen Ärzten unter der Leitung von Oberarzt Dr. Alexander Thiem um die individuell bestmögliche Behandlung kümmert.
Seit einem Jahr besteht laut Klinikdirektor auch die Möglichkeit, sich ambulant unter Fachpflegeanleitung einer Biologika-Therapie zu unterziehen. Dies sind moderne Antikörpertherapien, die die Schuppenflechten-Entzündung oft zu 100 Prozent unterbinden, so dass keine Hautveränderungen mehr zu sehen sind. „Diese Medikamente regeln das Immunsystem und richten sich unter anderem gegen die speziellen Entzündungsbotenstoffe der Psoriasis. Wir können damit bei vielen Patienten die Spätfolgen deutlich abmildern und ihre Lebensqualität verbessern“, so Prof. Steffen Emmert. Biologika müssen meistens per Spritze verabreicht werden, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Ihr Einsatz ist besonders für Patienten interessant, deren Symptome schwerer ausgeprägt sind und die durch äußerliche Behandlungen nicht zufriedenstellend gelindert werden können.
Im Studienzentrum der Hautklinik werden regelmäßig Therapiestudien zu Psoriasis und anderen entzündlichen Hauterkrankungen wie Neurodermitis durchführt. Dadurch haben Patienten die Möglichkeit, von Behandlungen zu profitieren, die den neuesten Stand des medizinischen Fortschritts abbilden und der Allgemeinheit noch nicht zur Verfügung stehen. Interessenten für eine Studienteilnahme können sich direkt an das Studienzentrum wenden: studienzentrum.dermatologie@med.uni-rostock.de.