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Stammzell-Transplantation soll sicherer werden: José-Carreras-Stiftung unterstützt Rostocker Forschungen mit 185.000 Euro

16. December 2009

Rostocker Wissenschaftler arbeiten daran, die Transplantation von Stammzellen auf Leukämie-Patienten sicherer zu machen. Die renommierte José-Carreras-Stiftung unterstützt dieses Forschungsprojekt jetzt mit 185.000 Euro.

Ziel der Rostocker Forscher ist es, Leukämie ohne schädliche Nebeneffekte zu heilen.

 

Bei der allogenen Stammzelltransplantation werden Stammzellen von Spendern auf Patienten mit Leukämie übertragen. Die so genannten pluripotenten Zellen wandeln sich im Körper des Betroffenen in gesunde Blutzellen um und zerstören die Leukämie-Zellen. „Ein Standardverfahren, das seit 25 Jahren angewendet wird“, so Professor Michael Schmitt, Leiter der Abteilung für klinische Stammzelltransplantation und Immuntherapie in der Abteilung für Onkologie und Hämatologie am Uniklinikum Rostock. Insgesamt wurden am Rostocker Universitätsklinikum seit 1998 schon 300 Patienten allogen transplantiert, etwa 25 pro Jahr. Immer wieder treten jedoch Nebenwirkungen auf: „Die Zellen des Spenders, die gegen die Leukämie-Zellen im Patienten wirken, können auch das gesunde Gewebe des Betroffenen angreifen“, so Professor Schmitt.

 

„Unser Ziel ist es, Leukämie ohne diese schädlichen Nebeneffekte zu heilen“, sagt Professor Schmitt. Die Lösung des Problems verspricht die neue „Streptamer“-Technologie, mit deren Hilfe in einem Trennungsverfahren schädliche von heilenden Zellen zugunsten eines verstärkten anti-leukämischen Effekts geschieden werden. Mit den 185.000 Euro, die die José-Carreras-Stiftung in die Erforschung des Verfahrens investiert, soll innerhalb von zwei Jahren das Verfahren so weit entwickelt sein, dass es standardmäßig bei Patienten eingesetzt werden kann. Dem Rostocker Forscherteam um Professor Schmitt kann mit der Streptamer-Technologie ein Durchbruch in der Verträglichkeit von Stammzell-Transplantation gelingen. „Wir danken der Stiftung, mit deren Hilfe wir die Forschung zum Wohle von Leukämiepatienten intensiv vorantreiben können“, so Professor Schmitt.

 

 

Zur Stiftung:

Die José Carreras Leukämie-Stiftungen verfolgen das Ziel: „Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei jedem.“ Der spanische Tenor war 1987 selbst an Leukämie erkrankt. Nach seiner Heilung gründete er 1988 die „Fundación Internacional José Carreras para la lucha contra la leucemia“ mit Sitz in Barcelona. Weitere Stiftungen in den USA und der Schweiz kamen hinzu. 1995 wurde die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung mit Sitz in München ins Leben gerufen. Spenden nimmt die José-Carreras-Stiftung jederzeit entgegen. Zum Beispiel während der alljährlichen Gala-Veranstaltung, die in diesem Jahr am 17. Dezember 2009 ab 20.15 Uhr im Ersten Programm der ARD live übertragen wird.