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Opferambulanz bietet Hilfe für Betroffene an

01. April 2020
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Rechtsmedizinerin Dr. Verena Kolbe betreut die Opferambulanz.

Zunahme von häuslicher Gewalt erwartet

Die Einschränkungen des Alltags durch die geltende Kontaktsperre stellt die Bevölkerung vor große Herausforderungen. Gerade Familien, die auf beengtem Raum leben, haben mit der aktuellen Situation zu kämpfen. Experten rechnen daher mit einer drastischen Zunahme von häuslicher Gewalt. Wer Hilfe sucht, hat es derzeit allerdings schwer. Die Angebote der Hilfsnetzwerke sind aufgrund der Corona-Krise stark eingeschränkt. „Die Opferambulanz der Universitätsmedizin Rostock ist dagegen weiterhin mit einem ersten für alle offenen Angebot rund um die Uhr erreichbar“, sagt Prof. Dr. Andreas Büttner, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin. Betroffene können sich für einen Untersuchungstermin an das Sekretariat des Instituts unter 0381 / 494 9901 oder außerhalb der Geschäftszeiten an 0172 / 950 61 48 wenden.

In der Opferambulanz in der St.-Georg-Straße 108 dokumentieren sachkundige Ärzte kostenlos und unabhängig Spuren von Gewalttaten. Auf Wunsch können sich Betroffene auch anonym untersuchen lassen. Die Ambulanz ist 2009 gestartet und wurde zwischenzeitlich mit viel Engagement ehrenamtlich aufrechterhalten. 2011 lag die Zahl der Hilfesuchenden noch in den Vierzigern. „Der wachsende Zulauf bestätigt, dass die Ambulanz wichtig und notwendig ist“, sagt Rechtsmedizinerin Dr. Verena Kolbe. „Die Hemmschwelle der Betroffenen, Hilfe zu suchen, sinkt.“ Die Mitarbeiter der Anlaufstelle untersuchen Verletzungen am ganzen Körper und sichern Beweise, die sich später – wenn gewünscht – vor Gericht verwerten lassen. 2019 kamen über 230 Betroffene in die Opferambulanz. Über die Hälfte davon waren Kinder.

Kontakt zur Opferambulanz:

Institut für Rechtsmedizin, St.-Georg-Straße 108, Tel. 0381 / 494 9901 oder 0172 / 950 61 48

Weitere Infos:

https://rechtsmedizin.med.uni-rostock.de/fileadmin/Institute/rechtsmedizin/Opferambulanz/Flyer_zum_Download.pdf

Am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene wurden bisher 4.561 Proben auf den Covid-19-Erreger getestet, von denen 74 positiv waren (Stand 31.03. 21:00 Uhr).