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Therapie mit Arzneipflanzen: Experten tagen in Hohe Düne

29. September 2015

Spezialistin für die Heilkraft der Natur: Prof. Dr. Karin Kraft leitet den Kongress.

Kamille, Brennnessel, Pfefferminze: Gern greifen Patienten zur Selbstbehandlung zu pflanzlichen Arzneimitteln. Damit eine Einnahme den gewünschten Erfolg bringt, sollten sich Nutzer im Vorfeld informieren. Gelegenheit dazu bietet die Gesellschaft für Phytotherapie: Auf ihrem Jahreskongress im Oktober mit mehr als 200 Experten lädt sie auch weitere Interessierte zu einer kostenlosen Infoveranstaltung in der Yachthafenresidenz Hohe Düne.

Im Mittelpunkt des insgesamt dreitägigen Treffens stehen Aspekte der Phytotherapie, also der Behandlung von gesundheitlichen Problemen mit Arzneipflanzen. Kongresspräsidentin Prof. Dr. Karin Kraft, Leiterin des Lehrstuhls für Naturheilkunde der Universitätsmedizin Rostock, erklärt: „Pflanzliche Extrakte helfen bei verschiedenen Krankheitsbildern – von der schlichten Erkältung über Verdauungsbeschwerden bis hin zu Prostataleiden, Depressionen und Angststörungen.“ Auch bei Schlafproblemen habe sich der Einsatz von pflanzlichen Extrakten bewährt. „Der große Vorteil: Sie machen nicht abhängig und haben kaum Nebenwirkungen“, so die Expertin. Phytopharmaka sind exakt dosiert und ihre Herstellung wird genau überwacht. „Qualität ist für die Wirksamkeit das A und O. Da sind wir in Deutschland sehr gut aufgestellt.“

Auch bei chronischen Harnwegsinfekten bei Frauen zeigen sich Vorteile gegenüber der herkömmlichen Antibiotikabehandlung: „Mit Meerrettich, Kapuzinerkresse und Bärentraubenblättern erzielen wir gute Ergebnisse“, berichtet Kraft. Neue Erkenntnisse zu diesem und anderen Themen, wie geistige Beweglichkeit im Alter, Nutzen und Risiken von Kaffee und die Therapie von Gelenkserkrankungen beim Haustier, werden am 10. Oktober laienverständlich und praxisnah erläutert. „In der Tiermedizin kommen Arzneipflanzenextrakte mittlerweile verstärkt zum Einsatz“, sagt Kraft. „Viele wirken zum Beispiel antibakteriell, führen aber nicht zu einer Antibiotika-Resistenz.“

Neben der kostenfreien Vortragsreihe für Interessierte richten sich die ersten beiden Tage des Kongresses vor allem an Mediziner, Apotheker und Forscher. Referenten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich decken das breite Spektrum der Phytotherapie in der Human- und Tiermedizin ab. Im Rahmen der Veranstaltung wird ein Förderpreis an den wissenschaftlichen Nachwuchs vergeben. Ein kostenfreies Symposium bringt pharmazeutisch-technische und medizinisch-technische Assistenten auf den neuesten Stand.