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Tipps für entspannte Weihnachtsfeiertage und einen unfallfreien Jahreswechsel

18. December 2023

Experten der Unimedizin Rostock raten zu Bewegung, Stressvermeidung und Vorsicht bei Feuerwerkskörpern

Weihnachten und Silvester sind die Tage, an denen die Familie und Freunde zusammenkommen. Es sind aber auch die Tage des ungesunden Schlemmens, der häuslichen Unfälle und manchmal auch der psychischen Sorgen. Damit das Fest trotzdem für jeden besinnlich wird, geben Experten der Universitätsmedizin Rostock Tipps für entspannte Weihnachtsfeiertage und einen unfallfreien Jahreswechsel:

Schlemmen, aber gesund

Dr. Sophie Fromhold-Treu, Funktionsoberärztin der Abteilung für Gastroenterologie:

„So wie die Kugeln zum Weihnachtsbaum, gehört ein leckeres Essen in der Advents- und Weihnachtszeit unbedingt dazu. Gegen einen bewussten Genuss ist nichts einzuwenden: Kleine Sünden sind erlaubt!  Lassen Sie sich Zimtsterne, Marzipankartoffeln und den Gänsebraten schmecken, aber auch ein vegetarisches Menü ist vollwertig und kann gleichermaßen munden. Vielleicht heiße Maronen anstatt gebrannte Mandeln oder Bratapfel anstatt eines kalorienreichen Germknödels? Alles in Maßen, dann gibt es auch kein Problem mit dem lästigen Winterspeck.“

Bewegung nicht vernachlässigen

Prof. Dr. Christoph Lutter, Sektionsleiter der Sportorthopädie der Orthopädischen Klinik und Poliklinik:

„Wenn die Familie an den Feiertagen kommt oder Besuche bei den Verwandten anstehen, bleibt oftmals wenig Zeit für ausreichend Bewegung. Dabei muss das Treffen ja nicht immer nur an der Kaffeetafel stattfinden. Nutzen Sie die Zeit und gehen Sie gemeinsam in die Natur, z.B. bei einem Waldspaziergang oder am Strand. Spielt das Wetter absolut nicht mit, bieten sich beispielsweise auch Bewegungsspiele mit Kindern an! Versuchen Sie, ein paar Minuten Yoga oder Fitnessübungen in Ihren Tag zu integrieren, zum Beispiel mit Online-Tutorials. Dafür brauchen Sie keine Sportgeräte und auch nicht viel Platz. So setzt sich gar nicht erst das Weihnachtspolster auf die Hüften. Ganz wichtig für das Wohlbefinden: Stressen Sie sich nicht und nehmen Sie sich Zeit für Ruhe und Erholung.“

Gesellige Runden ohne Angst vor Infektionen

Prof. Dr. Micha Löbermann, Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten:

„Atemwegserkrankungen begleiten uns von Herbst bis Frühjahr. Damit Sie während der Feiertage nicht das Bett hüten müssen, achten Sie auf den aktuellen Grippeschutz und die Händehygiene. Ausreichend Bewegung, frische Luft und eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse stärken zusätzlich das Immunsystem. So müssen Sie vor Begegnungen mit der Familie in engen Räumen keine Bedenken haben.

Ist ein Besucher oder eine Besucherin erkältet und Sie haben dennoch Angst zu erkranken, können Sie das Ansteckungsrisiko mit einfachen Verhaltensregeln verringern: Denken Sie an regelmäßiges Händewaschen, vermeiden Sie Händeschütteln und halten Sie angemessenen Abstand. Husten in die Armbeuge und Einmal-Taschentücher können die Verbreitung von Viren ebenfalls reduzieren. Lüften Sie regelmäßig die Räume und nutzen Sie Momente, in denen Sie an die frische Luft gehen können. Zum Schutz der älteren Familienmitglieder sollten sie bei Erkältungssymptomen und -beschwerden auf gegenseitige Besuche verzichten.“

Alkoholgenuss in Maßen

Dr. Jan-Arne Lauffs, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme:

„Ein Glas Wein gehört für viele zu einem gelungene Festmahl dazu, trotzdem sollten Sie unbedingt darauf achten, nicht über die Stränge zu schlagen. Über die Feiertage treffen erfahrungsgemäß vermehrt Patienten in den Notaufnahmen ein, die akute Verletzungen durch häusliche Unfälle und nicht selten unter Alkoholeinfluss davongetragen haben. Besonders Silvester häufen sich Unfälle durch Missgeschicke und Rohheitsdelikte.“

Vorsicht im Umgang mit Feuerwerkskörpern

Prof. Dr. Thomas Mittlmeier, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie:

„Silvester ist die Zeit des Übermuts und es häufen sich Unfälle durch Feuerwerkskörper wie schwere Handverletzungen und Verbrennungen. Pyrotechnik und Alkohol vertragen sich nicht - bleiben Sie daher zurückhaltend im Umgang mit Raketen und Böllern und alkoholischen Genussmitteln. Verwenden Sie nur zugelassene Feuerwerkskörper und halten Sie sich genau an die Verpackungsanweisung. Lassen Sie Kinder beim Feuerwerk zusehen, aber nicht mit Böllern hantieren.“

Unfallquellen für Kinder meiden

Prof. Dr. Manfred Ballmann, kommissarischer Direktor der Kinder- und Jugendklinik:

„Denken Sie bei Ihren Kindern an altersgerechtes Spielzeug. Kinder unter drei Jahren sollten nicht mit Kleinteilen spielen. Die Gefahr ist hoch, dass sie diese verschlucken oder in die Nase stecken. Nüsse gehören nicht unbeaufsichtigt in die Hände von Kleinkindern. Sie können sich daran verschlucken. Landet die Nuss in der Lunge, wird ein Eingriff mit Narkose notwendig. Lassen Sie Kinder auch nicht unbeaufsichtigt, wenn brennende Kerzen in der Nähe sind. Auch Wunderkerzen gehören nicht in die Hände kleiner Kinder. Zu nah am Gesicht, können Sie die Haut oder Augen verletzen.“

Psychische Gesundheit nicht vernachlässigen

Prof. Dr. Carsten Spitzer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik:

„Die Weihnachtszeit mit der Familie kann für manch einen Stress und Unzufriedenheit bedeuten. Die Erwartungen an ein gelungenes Fest sind hoch und jeden Besucher wollen Sie zufriedenstellen. Die Folge ist ein Gefühl der Ermüdung. Dies wird auch als Entlastungsdepression bezeichnet. Zur Vermeidung, sollten Sie an die eigene psychische Gesundheit achten. Nehmen Sie den Druck heraus, senken Sie Ihre Erwartungen und sprechen Sie mit Ihren Angehörigen über Ihre Vorstellungen. Teilen Sie sich die Arbeit auf und planen Sie Ruhephasen ein. Auch bildschirmfreie Zeit kann den Stresspegel senken. Schauen Sie nicht bei Social Media, wie perfekt andere Weihnachten feiern, sondern achten Sie auf sich. Die Menschen um Sie herum sind das, was zählt.“

Kopfschmerzen vorbeugen

Prof. Dr. Peter Kropp, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie und psychologischer Leiter des Kopfschmerzzentrums Nord-Ost:
„Die Gäste sind gegangen und ein ruhiger Moment auf dem Sofa soll für die verdiente Entspannung sorgen. Doch genau dann treten häufig anfallsartige Kopfschmerzen auf. Die können Sie vermeiden, wenn sie nicht zu schnell entlasten, also langsamer von 100 auf 0 zurückfallen. Machen Sie regelmäßige kurze Entspannungspausen und nehmen Sie sich Zeit für ausgleichenden Sport - schnelles Gehen klappt auch. Auch während der Feiertage sollte der Tagesablauf gut geplant und nicht überfrachtet sein. So müssen Sie nicht so viel denken und können das Vorgenommene einfach abarbeiten. Auch zeitiges Aufstehen und viel Lachen kann Kopfschmerzen vorbeugen.“