Gehlsdorf - Patienten und Angehörige haben Ergotherapeutin Jessica Bauer (29) auf eine zündende Idee gebracht. Beim Spazierengehen sind ihnen viele unterschiedliche und ungewöhnliche Bäume im Park am Zentrum für Nervenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock aufgefallen – leider ohne Bezeichnungen. Damit sich das ändert, haben sie der jungen Frau vorgeschlagen, Baumschilder herzustellen. Daraufhin hat Jessica Bauer ein Projekt ins Leben gerufen und mit ihren psychiatrischen Patienten in der Ergotherapie rund 40 Exemplare aus gebranntem Ton angefertigt. „Unsere Patienten hatten viel Freude bei der Gestaltung. Dass das Ergebnis für alle Parkbesucher sichtbar sein wird, war für sie ein besonderer Anreiz, die Sache gut zu machen“, resümiert Bauer. Die Baumbezeichnungen haben sie per Hand in die rohe Tonmasse geschrieben oder gestempelt. Dazu haben sie die Form mit passenden Blatt-Naturstempeln verziert. Jedes Schild hat somit seine eigene Note bekommen.

Bei der Recherche nach den richtigen Baumnamen hat sich Jessica Bauer Hilfe von den Gärtnern geholt. Die hatten das nötige Wissen und sogar ein paar historische Infos parat. So haben früher einige Professoren von ihren Dienstreisen Setzlinge mitgebracht und diese im mittlerweile unter Schutz stehenden Park eingepflanzt. Heute sind auf dem Gelände beispielsweise eine Kaukasische Flügelnuss, ein Mammutbaum, ein Tulpenbaum und eine veredelte Buche mit sowohl spitzen als auch abgerundeten Blättern zu finden. „Unsere Gärtner haben die Schilder so angebracht, dass sie für Spaziergänger von den Wegen aus gut sichtbar sind“, erklärt die Ergotherapeutin. In einem weiteren Schritt sei geplant, Parkbänke in schattigen und sonnigen Bereichen aufzustellen. So können sich auch die Patienten ein Bild von den exotischen Bäumen machen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind.