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Top-Kinderrheumatologe startet an Unimedizin Rostock

29. January 2016

Rheuma-Spezialist Dr. Fabian Speth ist der jüngste Neuzugang im Team von Klinikdirektor Prof. Dr. Michael Radke.

Krankheit bildet sich bei Hälfte der jungen Patienten zurück

Etwa 20 Kinder erkranken pro Jahr in Rostock an Gelenkrheuma. Für sie gibt es jetzt an der Universitätsmedizin Rostock einen neuen Ansprechpartner: Dr. Fabian Speth kümmert sich in der Ambulanz der Kinder- und Jugendklinik um die Beschwerden der jungen Patienten. In Mecklenburg-Vorpommern ist er der einzige zertifizierte Kinderrheumatologe. 

Schon Kleinkinder ab dem ersten Lebensjahr können erkranken und über Jahre in ihrer Entwicklung einschränkt werden. „Einige leiden unter den gleichen rheumatischen Symptomen wie Erwachsene“, erklärt Speth. Neben dem Gelenkrheuma gilt Speths Augenmerk den selteneren rheumatischen Erkrankungen, bei denen auch Bindegewebe und Gefäße geschädigt werden. Die Symptome sind vielfältig und reichen von Gelenkbeschwerden und auffälligen Bewegungsmustern bis hin zu Müdigkeit, Hautausschlag oder plötzlicher Gewichtsabnahme. „Die Diagnose kann heutzutage schnell und mit einfachen Mitteln gestellt werden, deswegen ist es wichtig, dass Eltern schon beim ersten Verdacht zu uns kommen“, so der Mediziner.

Die gute Nachricht: Bei etwa der Hälfte der Kinder kann die Krankheit geheilt werden. „Rheuma im Kindesalter führt nicht zwangsläufig zur schweren zerstörerischen Erkrankung, die wir bei Erwachsenen häufig sehen.“ Das Immunsystem sei noch jung und entwickle sich erst. „Wenn es Fehler macht, kann es noch dazulernen. Bei Erwachsenen ist es nicht mehr so flexibel.“

Um eine mögliche Gelenkerkrankung schon früh zu erkennen, kommt in der Rostocker Kinderambulanz ein Ultraschallgerät zum Einsatz. Behandelt wird zum Beispiel, indem Medikamenten direkt ins Gelenk gespritzt werden – in Rostock jetzt auch ohne Vollnarkose im leichten Dämmerschlaf. „Das ist kinderfreundlicher“, so Speth. Da Rheuma zu den Autoimmunkrankheiten zählt, bei denen das Immunsystem den eigenen Körper angreift, spielt die Vermeidung von Infektionen eine bedeutende Rolle. „Manche Medikamente unterdrücken das Immunsystem“, erklärt Speth. Damit die Kinder nicht zu sehr geschwächt werden, sucht der Spezialist in Studien nach Wegen, wie die kleinen Patienten durch Schutzimpfungen besser geschützt werden können.

Geboren am Bodensee, hat Fabian Speth in Ulm Medizin studiert und war dort in der Immunologie tätig. Seit sechs Jahren arbeitet der 40-Jährige am Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie in Garmisch-Partenkirchen, dem größten Zentrum für die Erkrankung in Deutschland. Daneben betreut er jetzt die kleinen Rostocker Patienten. 

Den Grund für den Mangel an Kollegen in seinem Fachgebiet sieht Speth vor allem darin, dass es in Deutschland nur wenige Einrichtungen mit dieser Spezialisierung und einer Ausbildungsermächtigung gibt.

Pressekontakt: Kerstin Beckmann, Tel.: 0381 494 5090