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Uniklinika Rostock und Greifswald gründen gemeinsames Hörzentrum Nordost

16. November 2018

Patienten mit implantierbaren Hörsystemen profitieren

Hörstörungen sind in der Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns weit verbreitet. Besonders ältere Menschen sind zunehmend davon betroffen. Dies wird in Zusammenhang mit dem demographischen Wandel immer deutlicher spürbar. Um den steigenden Behandlungsbedarf von Patienten mit Erkrankungen des Hörsystems flächendenkend und qualitativ hochwertig abdecken zu können, etablieren die HNO-Kliniken der Universitätsmedizin Rostock und der Universitätsmedizin Greifswald ein gemeinsames, standortübergreifendes Hörzentrum Nordost. Ein entsprechender Kooperationsvertrag dazu wurde vor kurzem von beiden Vorständen und den HNO-Klinikdirektoren unterzeichnet.

"Das Ziel besteht darin, von Schwerhörigkeit Betroffenen, ihren betreuenden Ärzten und allen an der Therapie beteiligten Fachdisziplinen eine kompetente Anlaufstelle für die spezielle Diagnostik und Therapie zu bieten", erklärte Prof. Dr. Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock. "Diese Kooperation ist sicher wegweisend", betonte der Ärztliche Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald, Prof. Claus-Dieter Heidecke. "Unser Bestreben ist es, auch in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern allen Menschen eine exzellente Versorgungsqualität in diesem Bereich zu garantieren."

Zentrum bündelt universitäres Know-how
"In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die Möglichkeiten sowohl einer technisch-apparativen als auch einer speziellen HNO-chirurgischen Rehabilitation Hörgeschädigter deutlich ausdifferenziert und vervielfältigt", ergänzte Prof. Dr. Werner Hosemann, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie der Universitätsmedizin Greifswald. "Insbesondere Patienten mit implantierbaren Hörsystemen (Cochlea Implantaten) sollen von dem qualitätsorientierten und individuell abgestimmten Diagnostik-, Therapie-, und Nachsorgekonzept in unserem gemeinsamen neuen 'Hörzentrum Nordost' profitieren", sagte Prof. Dr. Robert Mlynski, Direktor der Rostocker Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie "Otto Körner".

Neben der Diagnostik und Behandlung sowie einer standardisierten Vor- und Nachsorge von Patienten aller Altersgruppen mit Hörstörungen werden geeignete Patienten für implantierbare Hörsysteme umfassend informiert und beraten. Sie erhalten durch die Rostocker und Greifswalder Experten eine hochwertige Versorgung mit Cochlea Implantaten. Durch neue telemedizinische Strukturen sollen außerdem Fernberatungen für hörgeschädigte Patienten ermöglicht und beispielsweise Patienten vor einem operativen Eingriff entsprechend vorbereitet werden.

Die beiden Partner des Hörzentrums Nordost haben hierzu Standards in der Vor- und Nachsorge sowie der Therapie entwickelt und umgesetzt. Das Hörzentrum Nordost stellt zudem das notwendige Angebot zur medizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung sicher. Mit gemeinsamen Forschungsprojekten wird zudem die wissenschaftliche und klinische Erfahrung und Kompetenz im Bereich der Ohrenheilkunde vertieft und ausgeweitet. Die Unimedizin Rostock und Greifswald stellen beide die fachliche Expertise für das Zentrum und sichern die räumliche, apparative und personelle Ausstattung des Hörzentrums Nordost ab.