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Uniklinikum bekommt 20 automatische Defibrillatoren

28. November 2007

Am 28. November 2007 wurden an das Universitätsklinikum Rostock 20 automatische externe Defibrillatoren (AED) zur Therapie von Patienten mit plötzlichem Herzstillstand übergeben.

Damit ist das Klinikum flächendeckend mit diesen Geräten ausgestattet, die an jedem Ort des Krankenhauses die Rettung binnen kürzester Zeit gewährleisten. Auf diese Weise können die Vorgaben der Europäischen Gesellschaft zur Wiederbelebung (European Resuscitation Council, ERC) sogar noch unterboten werden: Nicht mehr als drei Minuten dürfen demnach vom Herzstillstand bis zur Defibrillation vergehen. Die Geräte sind letzter Bestandteil eines komplexen Notfallkonzepts, das am Universitätsklinikum nunmehr vollständig installiert ist. Dafür wurden seit Anfang 2007 rund 1.500 Mitarbeiter des Klinikums geschult.

 

„Wenn bei einem Patienten ein Herzstillstand einsetzt, dann bedeutet jede Minute, die ungenutzt vergeht, eine Verminderung der Überlebenschancen um circa zehn Prozent“, sagt Dr. med. Gernot Rücker, Arzt an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie (Direktorin Prof. Dr. Gabriele Nöldge-Schomburg) am Universitätsklinikum Rostock und AED-Projektleiter. Das bedeutet: Je schneller die Reanimation (Wiederbelebung) eingeleitet wird, desto größer sind die Chancen des Betroffenen, nach dem Zwischenfall schnell wieder vollständig zu genesen. Neben geschulten Mitarbeitern stehen dabei so genannte Defibrillatoren im Zentrum – moderne elektrische Geräte, die im Bedarfsfall automatisch einen Stromschock abgeben und dabei im günstigsten Fall das Herz wieder zum Schlagen bringen können. 

 

Die Defibrillatoren sind Teil eines komplexen und hoch effizienten Managements bei innerklinischen Notfällen im Universitätsklinikum Rostock. Bisher wurden die Defibrillatoren von speziellen Reanimationsteams mitgebracht, von denen das Universitätsklinikum durch seine dezentrale Lage vier auf den jeweilig zuständigen Intensivstationen unterhält. Diese Teams sind rund um die Uhr sofort verfügbar und bestehen aus einem speziell geschulten Arzt sowie einer Pflegekraft. Dennoch benötigt ein Team manchmal mehrere Minuten, um bis zum Patienten zu gelangen. Patienten, die unvorhergesehen und außerhalb der Intensivstationen wiederbelebt werden müssen, benötigen jedoch schnellstmöglich Hilfe, da jede Minute zählt.

 

Seit Anfang des Jahres wurden deshalb die Mitarbeiter des Klinikums in Reanimation und im Umgang mit Notfallkoffern und Defibrillatoren geschult. „Seit Januar 2007 haben wir gut 1.500 Mitarbeiter ausgebildet“, sagt Dr. Rücker. Geschult wurden alle Mitarbeiter, die sich im Umfeld der Patienten bewegen – vom Arzt über die Schwestern und Pfleger bis hin zu den Fahrern. Die Ausbildung erfolgte an lebensechten Simulationspuppen in der von Rücker geleiteten Rostocker Simulationsanlage für Notfallausbildung (RoSaNa) in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie. Damit ist nunmehr fast jeder Mitarbeiter im Uniklinikum in der Lage, einen Herzstillstand zu erkennen, sofort die Wiederbelebung einzuleiten und gegebenenfalls einen Defibrillationsschock mit den neuen hochmodernen Geräten durchzuführen.