Aktuelles

Unimedizin Rostock leitet EU-Projekt zur Alzheimer-Früherkennung

06. March 2024
Gruppenfoto: Menschen stehen in Reihe nebeneinander, darüber prangt ein großes Gemälde

Nachwuchswissenschaftler forschen unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Teipel (7. v. l.) an der Früherkennung von Alzheimer.

Start für CombiDiag: Zehn internationale Doktoranden für interdisziplinäres Forschungskonsortium rekrutiert

Gedächtnislücken, Orientierungsprobleme und Sprachschwierigkeiten können Anzeichen für eine beginnende Alzheimer-Demenz sein. Noch ist diese Krankheit nicht heilbar. Ihr Verlauf kann durch Medikamente und unterstützende Maßnahmen aber verlangsamt werden. Um die Krankheit frühzeitig zu erkennen, Präventionsstrategien zu entwickeln und neue Arzneimittel zu entdecken wurde ein europäisches Doktoranden-Rekrutierungsprogramm unter dem Namen CombiDiag (aus dem Englischen: Kombinierte Frühdiagnostik für Demenzkrankheiten) ins Leben gerufen. Die Unimedizin Rostock hat die Konsortialführung unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Teipel, Alzheimer-Forscher der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, für das von der Europäischen Kommission geförderte Marie Skłodowska-Curie-Doktorandennetzwerk übernommen. „Demenz ist eine schwerwiegende Alterskrankheit und eine Herausforderung unseres gesellschaftlichen Lebens, die darum auch in den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung und in dem Programm Horizon Europe der EU aufgeführt ist“, erklärt Teipel.

Zehn Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen Ländern wurden für CombiDiag ausgewählt, um an Standorten in Deutschland, Frankreich, Dänemark, Italien, Spanien und Großbritannien gemeinsam zu forschen. Sie werden ein KI-datengestütztes Diagnoseprotokoll entwickeln, um künftig frühe Stadien von Alzheimer noch zeitiger zu erkennen. Durch das Programm wird ein umfassendes Netzwerk aufgebaut und eine Studie mit der Sammlung verschiedener Biomarker ins Leben gerufen: Darunter Körperflüssigkeitsmarker aus Urin, Blut und Speichel und digitale Marker für Sprache, motorische Funktionen und Schlaf.

Die neue Generation von Forschern wird auf dem interdisziplinären Gebiet intensiv geschult. Innerhalb des dreijährigen Doktorandenprogramms durchlaufen sie ein Trainingsprogramm aus lokalen und netzwerkweit organisierten Kursen, Veranstaltungen und Summer Schools und nehmen an einem intensiven Austauschprogramm mit den Konsortiumspartnern teil. Neun akademische und acht nichtakademische Institutionen in Europa, den USA, Kanada und China sind an dem Programm beteiligt. „CombiDiag bringt somit weltweit führende akademische und industrielle Experten zusammen, um die Doktoranden in ihren wissenschaftlichen Fähigkeiten sowie ihrem kreativen und wirtschaftlichen Denken zu fördern“, ergänzt Teipel.