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Unimedizin Rostock startet Forschungsprojekt

15. May 2019

Dr. Anika Jonitz-Heincke (l.) und Dr. Annett Klinder (r.) stellten den Arbeitsplan im Forschungsprojekt im Rahmen der Auftaktveranstaltung vor.

Wissenschaftler untersuchen Wirkung eines Botenstoffs bei Gelenkerkrankungen

Rostock/Hansaviertel/Südstadt – Der Botenstoff Interleukin-6 (IL6) spielt eine wesentliche Rolle bei Entzündungen im menschlichen Körper. Dazu zählen chronisch entzündliche Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis. Sogenannte Biologika kommen hierbei gezielt zum Einsatz, um die Wirkung des Botenstoffs und damit die Entzündung zu hemmen. Bei diesen Medikamenten handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Substanzen, die direkt in die Vorgänge des Körpers eingreifen und die Entzündungsprozesse reduzieren.

Ein Forscherteam der Unimedizin Rostock setzt sich mit der Wirkung des Botenstoffs auseinander. Neben der entzündungsfördernden Wirkung reguliert IL6 auch Knochenumbauprozesse, die kontinuierlich im Körper stattfinden - etwa bei Frakturen des Knochens oder beim Einheilen von Endoprothesen in den Knochen. „Bisher ist unklar, inwieweit die Interleukin-Blockade hierbei Einfluss auf die Knochenregeneration nimmt. Hier setzt das aktuell gestartete Vorhaben unseres Forscherteams an“, sagt Prof. Dr. Rainer Bader, Leiter des Forschungslabors der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Unimedizin Rostock. Zusammen mit Kollegen der Klinik für Unfallchirurgie/Orthopädie und Handchirurgie aus dem Klinikum Südstadt Rostock arbeiten sie mit Unterstützung der Firma Sanofi Genzyme an einer Lösung. „Durch die Zusammenarbeit beider Kliniken entsteht ein erfolgreiches Forschungsprojekt“, betont Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin Rostock.

Zunächst soll die Wirkung des Botenstoffs auf den Knochenstoffwechsel in den Zellkulturen untersucht werden, um zu prüfen, welchen Einfluss die Zugabe eines IL6-Rezeptor-Blockers hat. Außerdem wird der entzündungshemmende Effekt des Medikaments auf die durch Verschleißprodukte von Endoprothesen ausgelösten Knochenabbauprozesse untersucht. Die Ergebnisse sollen zeigen, inwieweit Patienten mit einer Endoprothese und entzündlicher Gelenkerkrankung von dem Wirkstoff zur Hemmung des Interleukin-6 gleichermaßen profitieren.