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Unimedizin Rostock startet Kooperationsprogramm zur Gewinnung internationaler Pflegekräfte aus Usbekistan

06. March 2025
Zwei Frauen und ein Mann stehen vor einem Regal, daneben sind Flaggen zu sehen

Pflegevorstand Annett Laban (r.) und ihre Referentin Caren Erdmann bauen Kooperationen mit Ministerien und Entscheidungsträgern im usbekischen Taschkent auf.

Mehrere Menschen stehen um einen Tisch mit Medizinprodukten

modern und praktisch die Pflegeausbildung in Taschkent ist, davon hat sich Pflegevorstand Annett Laban (2. v. l.) einen Eindruck verschafft.

Pflegevorstand knüpft Kontakt in der Hauptstadt Taschkent

Die Universitätsmedizin Rostock setzt einen wegweisenden Schritt in der Gewinnung internationaler Pflegekräfte und startet ein neues Rekrutierungsprogramm in Usbekistan. Bereits im kommenden Jahr werden 20 ausgebildete Pflegefachkräfte in Rostock erwartet, um das einjährige Anerkennungsverfahren zu durchlaufen.

Pflegevorstand Annett Laban reiste kürzlich in die usbekische Hauptstadt Taschkent, um sich ein Bild von den dortigen Ausbildungsbedingungen zu machen und enge Kooperationen mit Ministerien und Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen aufzubauen. „Wir knüpfen an das 2024 geschlossene Migrationsabkommen zwischen der Bundesregierung und Usbekistan an und setzen gezielt auf qualifizierte Fachkräfte aus dem zentralasiatischen Staat. Sie werden unsere Pflegeteams auf den Stationen und in den Funktionsbereichen verstärken“, betont Laban.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Usbekistan sind seit vielen Jahren vertrauensvoll, und das usbekische Bildungssystem genießt insbesondere im Gesundheitssektor einen hervorragenden Ruf. Allerdings fehlt es der jungen Bevölkerung an langfristigen Karrieremöglichkeiten im eigenen Land. „Viele gut ausgebildete Pflegekräfte suchen daher ihre berufliche Zukunft im Ausland. In Usbekistan haben wir zuverlässige Partner gefunden, die uns bei der Umsetzung unseres Rekrutierungsprogramms unterstützen“, ergänzt Laban.

Die Integration der neuen Pflegekräfte geht weit über die Unterzeichnung eines Arbeitsvertrags hinaus: Visa-Anträge, Einreiseformalitäten, Wohnraumorganisation sowie sprachliche und kulturelle Hürden müssen bewältigt werden. Hier steht das Team des Integrationsmanagements der Unimedizin Rostock den Neuankömmlingen umfassend zur Seite.

Die überwiegend muslimischen Fachkräfte aus Usbekistan verfügen über eine westlich geprägte Ausbildung sowie Deutschkenntnisse auf B2-Niveau. In Rostock werden sie über 12 Monate hinweg drei Tage pro Woche auf den Stationen arbeiten und gleichzeitig intensiv auf ihre Kenntnisprüfung vorbereitet. „Unser Ziel ist es, alle Pflegekräfte dauerhaft zu übernehmen und das Programm in den kommenden Jahren weiter auszubauen, um so dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken“, so Laban.

Die Unimedizin Rostock hat bereits in den vergangenen acht Jahren erfolgreich 180 Pflegekräfte aus Vietnam integriert. Zudem durchliefen kürzlich die ersten 15 Pflegekräfte aus Indien erfolgreich das Anerkennungsverfahren. Mit der neuen Kooperation mit Usbekistan setzt die Unimedizin nun ein weiteres Zeichen für eine nachhaltige Personalstrategie im Gesundheitswesen.