In Mecklenburg-Vorpommern werden schwer erkrankte Covid-19-Patienten aus Sachsen erwartet. „In Sachsen hat sich die Pandemiesituation in den vergangenen Tagen noch einmal deutlich zugespitzt. Mecklenburg-Vorpommern hat eine Anfrage aus Sachsen mit der Bitte um Aufnahme von Intensivpatienten bekommen. Wir helfen nach Rücksprache mit unseren Clustermanagern natürlich solidarisch und erwarten in den kommenden Tagen vier Patienten aus dem Freistaat, um Krankenhauskapazitäten und insbesondere Beatmungsplätze in Regionen mit starkem Infektionsgeschehen zu entlasten. Ich bin sehr dankbar, dass die Unimedizinen in Rostock und Greifswald sowie die Helios Kliniken in Schwerin für diese Soforthilfe in Pandemiezeiten zur Verfügung stehen“, verdeutlichte Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese.
Die Unimedizin Rostock übernimmt vorerst zwei schwer erkrankte Covid-19-Patienten aus Sachsen. „Sachsens Kliniken erleben aktuell eine gravierende Notlage in der Versorgung. Noch haben wir an der Unimedizin Rostock Kapazitäten, um den sächsischen Patienten und unseren Kollegen jetzt zu helfen“, sagte Prof. Dr. Daniel Reuter, „Cluster-Manager“ und Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie. „Die Unterstützung erfolgt in engster Absprache und Zusammenarbeit mit den anderen Krankenhäusern in unserem Einzugsgebiet (Cluster), den anderen Cluster-Managern unseres Bundeslandes sowie den Kleeblatt-Managern“, so Reuter. „Das stellt sicher, dass ausreichend Ressourcen vorgehalten werden, um die Patientenversorgung in der Region zu gewährleisten.“
Die Zuordnung der sächsischen Patienten zu den einzelnen Kliniken in MV wird anhand der Erkrankungsschwere der einzelnen Patienten und den tagesaktuellen Kapazitäten entsprechend gesteuert. „Zwischen den Bundesländern und innerhalb der einzelnen Länder bestehen momentan größere Unterschiede in der Auslastung. Durch die täglich ansteigenden Fallzahlen kommt es zu lokalen und regionalen Überlastungen und Engpässen in der intensivmedizinischen Versorgung vor allem im Süden und Südosten der Bundesrepublik. Deshalb unterstützen wir“, betonte Ministerin Drese weiter. „Inwieweit zukünftig weitere Patienten aus anderen Bundesländern aufgenommen werden können, kann jeweils nur zu dem dann aktuellen Zeitpunkt entschieden werden und hängt von der weiteren Entwicklung der Lage in Mecklenburg-Vorpommern ab“, so Drese.
Das Kleeblattkonzept – Bundesländerübergreifender Patiententransport
Das Kleeblattkonzept greift, wenn sich eine Überlastungssituation in einer Region andeutet bzw. Krankenhäuser keine Intensivpatienten mehr aufnehmen können. Wenn auch lokale und regionale Strukturen so ausgelastet sind, dass eine Verlegung von Intensivpatienten in benachbarte Regionen nicht mehr möglich ist, erfolgt eine überörtliche Verlegung von Patienten in weniger belastete Regionen. Die Bundesländer sind dafür in fünf sogenannte Kleeblätter unterteilt. Mecklenburg-Vorpommern gehört zum Kleeblatt Nord.